Witten. . In den 90er Jahren wurden die Sirenen in Witten abgeschafft. Jetzt setzt die Feuerwehr wieder auf Sirenenalarm. 35 „Heuler“ werden installiert.
Zwei alte Sirenen gibt es in Witten noch – auf den Gerätehäusern der Freiwilligen Feuerwehr in Stockum und in Herbede. Ob die noch einwandfrei funktionieren? Da ist sich Wittens neuer Feuerwehrchef Mario Rosenkranz nicht so sicher: „Sie werden nicht mehr gewartet.“ Müssen sie auch nicht. Denn Witten soll im neuen Jahr ein modernes Sirenennetz mit 35 „Heulern“ erhalten.
Eine Anschubfinanzierung in Höhe von rund 80.000 Euro gab es laut Feuerwehr hierfür vom Land, der Rest wird von der Stadt finanziert. Hans-Joachim Donner, bis Ende November Wittens erster Brandschützer, hatte die Anschaffungskosten für die neuen Sirenen im Gespräch mit unserer Zeitung mit „zwischen 300.000 und 400.000 Euro“ beziffert. Eine wichtige Investition, wie auch Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm betont.
Kreisbrandmeister: „Da ist jetzt einiges nachzuholen“
Witten sei die einzige Stadt im EN-Kreis, die in den 90er Jahren ihre vorhandenen Sirenen abgeschafft habe, so Rehm. „Da ist jetzt einiges nachzuholen. Hattingen zum Beispiel hat seine alten Sirenen in den vergangenen zwei Jahren mit moderner Digitaltechnik nachgerüstet.“ Wie Feuerwehrchef Rosenkranz hält auch der Kreisbrandmeister die Warnung durch Sirenen bei Gefahrenlagen für extrem wichtig. In der Nacht etwa hätten sie eine Weckfunktion. Rehm: „Außerdem hat nicht jeder die Warn-App Nina auf dem Smartphone, obwohl ich das empfehlen würde.“
Auch die Nachbarstädte Dortmund und Bochum hatten ihre Sirenen abgeschafft und wollen diese jetzt wieder anschaffen. Till Wüstkamp, Pressesprecher der Feuerwehr Bochum: „Anfang des neuen Jahres sollen alle sechs Stadtbezirke jeweils eine Sirene bekommen. Danach werden weitere gekauft.“ Bis 2021 solle das Warnnetz fertig sein.
In ganz Dortmund gibt es eine einzige Sirene
In Dortmund gibt es derzeit nur eine Sirene auf dem Gelände des Ausbildungszentrums der Feuerwehr in Eving. André Lüddecke, Feuerwehrsprecher: „In mehreren Stufen soll das Stadtgebiet wieder Sirenen bekommen, insgesamt schätzungsweise 100.“ Zunächst würden der Dortmunder Hafen und ein Gewerbegebiet in Wickede – „wo es Betriebe gibt, die mit gefährlichen Stoffen arbeiten“ – mit Sirenen ausgestattet. „Es wird etwa fünf Jahre dauern, bis Dortmund flächendeckend versorgt ist“, so Lüddecke.