Witten. Ein Weltklasse-Pianist hat erneut im St. Josefshaus in Witten-Herbede gespielt. Für eine Bewohnerin ging damit ein großer Wunsch in Erfüllung.

Hoher Besuch im Herbeder St. Josefshaus: Vor zwei Monaten war der russische Konzertpianist Vladimir Mogilewsky schon einmal dort zu Gast. Damals spielte er auf einem elektrischen Keyboard moderne Stücke, Tanzmusik, Rock und Pop. Das kam bei den Bewohnern des Hauses so gut an, dass sie ihn ein zweites Mal einluden.

Diesmal stellte die 82-jährige Bewohnerin Erika Lange ihr akustisches Klavier zur Verfügung. „Wir haben das Instrument extra von einem Profi stimmen lassen, damit der Maestro auch wirklich zufrieden ist“, erklärte André Löckelt, Geschäftsführer des Quartierzentrums, zu dem auch das St. Josefshaus gehört. Der Pianist kam stilecht im Frack und mit Fliege in den Innenhof des Hauses, setzte sich auf den Klavierhocker und verzauberte die Zuhörer mit echten Klassikern und Stücken der Gegenwart.

Russischer Pianist sorgte in Witten-Herbede für echtes Highlight

„Ich staune, dass der Meister sich herablässt, auf meinem Klavier zu spielen, das ist wirklich Wahnsinn und eine ganz besonders große Ehre für mich,“ freute sich Erika Lange. Sie saß während des Konzerts so nah wie möglich an ihrem Klavier, über dessen Tasten die Finger des Meisters in irrer Geschwindigkeit glitten. Dabei benötigte Mogilewsky nicht mal Noten. Eine gute Stunde lang spielte er aus dem Kopf und moderierte seine Stücke auch selbst an.

Etwa 50 Besucher saßen ihm locker verteilt gegenüber, staunten von den Balkonen und der Terrasse, klatschten, wo der Takt spürbar wurde und versanken nicht nur einmal in den Tiefen dieser zauberhaften Musik. „Ich spiele ja auch in den Konzerthäusern in Berlin oder Leipzig, das ist schön. Aber hier gefällt es mir wirklich gut. Ich spüre eine persönliche Nähe und versuche immer, die Musik in die Herzen zu bringen. Egal ob ich vor zwei oder 2.000 Leuten spiele“, so Mogilevsky.

Sowohl sein gereiftes Publikum als auch die Pflegerinnen und Pfleger dankten ihm für dieses akustische Highlight mit üppigem Applaus. Und Erika Lange wird sicherlich noch lange daran zurückdenken, wie ein großer Konzertpianist die Tasten ihres alten Klaviers so richtig zum Dampfen brachte.