Witten. Schwer wiegen die Vergewaltigungsvorwürfe gegen einen Musicaldarsteller (62). Es gibt sogar Tonaufnahmen von der mutmaßlichen Tat in Witten.
Im Vergewaltigungsprozess gegen einen 62-jährigen Musicaldarsteller haben die Richter am Dienstag eine Freundin des Opfers gehört. „Sie fühlte sich schon vorher von ihm überwacht und hatte den Verdacht, er lese ihre E-Mails“, sagte die 46-Jährige vor dem Landgericht.
Ihre damals ein Jahr jüngere Freundin soll laut Anklage in der Nacht zum 22. Mai 2019 in ihrer Wohnung von ihrem Lebensgefährten mit Schlaftabletten betäubt und dann missbraucht worden sein. Die Zeugin berichtete, die Frau habe sich von dem Schauspieler und Sänger trennen wollen. In der Beziehung hat es aber offenbar ein Hin und Her gegeben. So verbrachte das Paar vor der angeblichen Vergewaltigung in Witten noch einen gemeinsamen Urlaub. Dabei soll es auch zu Gewaltausbrüchen des Mannes gekommen sein, der als extrem eifersüchtig dargestellt wurde.
Angeklagter aus Witten schweigt weiter zu Vorwürfen
Bisher hat sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen geäußert. Es gibt DNA-Spuren des Mannes sowie Tonaufnahmen der Tat. Der Mann soll die Frau in deren Wohnung missbraucht haben. Unterm Sofa soll sie einen I-Pod des Beschuldigten gefunden haben, mit dem die Tat aufgezeichnet wurde.
Außerdem wirft ihm die Staatsanwaltschaft den Besitz von kinderpornografischen Dateien vor. Es geht um insgesamt 466 Fotos. Ein Sachverständiger erläuterte, der Mann habe diese Bilder nach gezielter Suche aus dem Internet heruntergeladen. Insgesamt seien 5600 pornografische Fotos im Browser gespeichert gewesen, also auf der Benutzeroberfläche seines Computers.
Opfer soll mit Schlaftabletten willenlos gemacht worden sein
Mit der damals 45 Jahre alten Wittenerin unterhielt der Mann zwölf Jahre lang eine Beziehung. Angeblich machte der Angeklagte die Frau willenlos, indem er Schlaftabletten in ihrem Weinglas auflöste. Rückstände des Schlafmittels wurden in dem Glas der Frau gefunden. Sie kam erst am nächsten Morgen wieder zu sich, ohne sich an genaue Einzelheiten erinnern zu können. Der Prozess geht weiter.
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