Witten. Weiter Ärger in Witten über den neuen Bogestra-Fahrplan. Gehbehinderte klagen, sie kämen durch die Umstellung nicht mehr in die Innenstadt.

Der Fahrplanwechsel in Witten sorgt weiterhin für Ärger und Unverständnis bei den Bogestra-Kunden. Weil die Linie 378 nicht mehr fahre, komme sie jetzt nicht mehr in die Stadt, klagt etwa eine Rentnerin, die am Tannenberg wohnt. Denn bis zur angebotenen Ersatz-Haltestelle der Linie 379 an der Breite Straße schaffe sie es mit ihrem Rollator einfach nicht – und die Straßenbahn sei auch keine Lösung. „Da komme ich ja überhaupt nicht rein.“

Gerade vor Weihnachten sei das besonders ärgerlich gewesen, sie habe ja noch viele Besorgungen zu machen gehabt, so die 69-Jährige. Aber auch dringend nötige Arztbesuche seien schwierig geworden. „Ich kann doch nicht immer ein Taxi nehmen – das ist einfach zu teuer.“ Die Wittenerin bittet um Nachbesserungen: „Wenigstens ein Bus einmal die Stunde müsste fahren, das muss doch drin sein.“

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Genau die gleiche Kritik kommt von Barbara Friedrich: Für alle gehbehinderten Fahrgäste sei durch den Wegfall der Linie 378 eine Fahrt zum Arzt oder zum Einkaufen in der City nicht mehr möglich. Ihr Vorschlag: „Warum kann der Bus 309 aus Langendreer nicht bis zum Rathaus fahren, dies wäre für uns behinderte Menschen ein positives Zeichen.“

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Auf Nachfrage verweist Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann noch einmal darauf, dass die Bogestra nur den vom EN-Kreis beschlossenen Nahverkehrsplan umgesetzt habe. „Das war nicht unsere Entscheidung, weder die Taktung, noch welche Linien fahren.“ Verbesserungen seien aber dennoch „bereits auf dem Weg“: Ab September 2020 werde die niederflurige moderne Variobahn dann zwischen Witten und Bochum rollen. Für Barbara Friedrich ist das kein Trost: „Dann bin ich ja bis Ende nächsten Jahres ans Haus gebunden.“