Witten. Lange wurde es gefordert, nun haben die Arbeiten begonnen: Aus dem Autobahnkreuz Dortmund/Witten wird ein Dreieck. Das soll Staus verhindern.
Lange Jahre wurde es gefordert, nun ist es soweit. Das Autobahnkreuz Dortmund/Witten wird umgebaut. Die Arbeiten für den „Unterflieger“, also für den direkten Zubringer von der Sauerlandlinie auf die A 448 Richtung Witten, haben bereits begonnen.
An diesem Übergang hatte es auf der Sauerlandlinie aus Richtung Süden kommend immer wieder Staus im Kreuz gegeben. „Fast jede Woche haben wir dazu Beschwerden bekommen“, so Projektleiter Jens Köhler bei der Regional-Niederlassung Ostwestfalen-Lippe von Straßen.NRW. Dazu soll es bald keinen Grund mehr geben. Denn künftig werden die Autofahrer, die von Dortmund kommend etwa nach Bochum wollen, über eine neue zweispurige Fahrbahn direkt – also ohne Abfahrt – auf die Autobahn Richtung Witten geleitet. „Dadurch wird alles viel einfacher, der Verkehr wird flüssiger“, versichert Köhler.
Autobahnkreuz Dortmund/Witten wird zum Dreieck rückgebaut
Für diese Verbindungsfahrbahn sei alles Notwendige bereits da. „Wir müssen keine neuen Flächen dazukaufen.“ Im Gegenteil. Denn eigentlich ist der Umbau des Autobahnkreuzes ein Rückbau. Das Kleeblatt wird drei seiner Blätter verlieren, weil sie nicht gebraucht werden. Das war einmal anders geplant: Als mit dem Bau der A45 im Jahr 1969 begonnen wurde, sollte die „DüBoDo“ in östlicher Richtung (Richtung Unna) weiter verlaufen. Aus diesem Grund wurde damals auch ein vollständiges Autobahnkreuz geplant.
Jetzt steht fest: „Der Weiterbau wird auf Grund der fortgeschrittenen städtebaulicher Entwicklung nicht mehr erfolgen und das Autobahnkreuz in seiner jetzigen Form nicht mehr benötigt“, so heißt es bei Straßen.NRW. Das Kleeblatt kann also gerupft werden – aus dem Autobahnkreuz wird ein Dreieck.
Einige Löcher wurden schon gefunden und verfüllt
Bevor es mit dem Bau der neuen Bahn losgehen kann, muss der Untergrund geprüft werden. Das Kreuz liegt im Bergbausicherungsgebiet, 2012 hatte es hier ganz in der Nähe einen Tagesbruch gegeben, die Sauerlandlinie war tagelang gesperrt. Drei alte Flöze liegen unter der Bahn. „Deswegen wollen wir lieber auf Nummer sicher gehen“, so Projektleiter Köhler.
Die Arbeiten laufen bereits, einige Löcher seien auch schon gefunden und verfüllt worden. Gebohrt wird dabei nicht nur dort, wo die neue Bahn entstehen soll, sondern auch entlang der Einfädelungsspuren auf der A 44, die je eigentlich längst A 448 heißt – die Schilder wurden nur noch nicht geändert. „Das geschieht im Auftrag der Bezirksregierung“, erklärt Jörg Nipperth, Projektleiter bei der Autobahn-Niederlassung Hamm von Straßen.NRW. Arnsberg sei bei dem Thema „sehr sensibel“. Langfristig werde daher die gesamte Strecke überprüft, im Kreuz biete es sich nun wegen der anstehenden Bauarbeiten an.
A 448 soll in den nächsten Jahren komplett saniert werden
Doch bei den Bohrungen wird es nicht bleiben. „Langfristig haben wir vor, die ganze A 448 zu sanieren“, so Nipperth. Die Bahn sei jetzt 30 bis 40 Jahre alt, da werde es Zeit. „Und wenn, dann machen wir es gründlich: Wir tapezieren nicht nur drüber, wird machen die Tapeten ab und erneuern auch gleich die elektrischen Leitungen“, erklärt der Projektleiter mit einem Handwerker-Vergleich. Das sei aber ein Projekt für die nächsten Jahre. „Die Bagger werden nicht in den nächsten Wochen anrücken.“
Die DüBoDo
Die DüBoDo war eine in den 1970er-Jahren geplante Autobahn, die südlich der A 40 Düsseldorf, Essen, Bochum, Witten und Dortmund verbinden sollte. Sie scheiterte vor gut zehn Jahren am entschiedenen Widerstand der Anwohner.
Das Teilstück durch den Dortmunder Süden wurde bereits 1976 gestrichen, das einzige gebaute Teilstück zwischen Bochum und Dortmund wurde 2017 in A 448 umbenannt. Im Bundesverkehrswegeplan ist die DüBoDo seit 2003 nicht mehr vorgesehen, in der städtischen Regionalplanung von 2010 auch nicht mehr.
Die für den Unterflieger schon. Der neue Zubringer von der Sauerlandlinie, so verspricht es Projektleiter Köhler, soll noch in diesem Jahr fertig werden.
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