Witten. Die Miete von Galeria Kaufhof in Witten sei nicht das Problem, sondern die Umsätze, sagt der Gebäude-Besitzer. Nachnutzung wird bereits geplant.
Die Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof in Witten ist wohl nicht mehr zu retten. Denn nun meldet sich im Ringen um den Standort der Vermieter des 15.000 m² großen Gebäudes zu Wort. Dieser arbeitet bereits an einem Konzept zur zukünftigen Nutzung.
Eine Kündigung des Mietvertrags sei noch nicht eingegangen, teilt das Weimarer Immobilien-Unternehmen Saller Bau auf Anfrage schriftlich mit. Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe es aber auch keine Verhandlungen über eine Mietsenkung gegeben. An anderen Standorten hatte ein Entgegenkommen der Vermieter die jeweiligen Häuser gerettet.
Mietkosten sind in Witten nicht das Problem
„Die Mietkosten sind nicht das Problem“, betont Geschäftsführer Josef Saller. Denn die Miete pro Quadratmeter liegt nach Auskunft des Unternehmens bereits bei unter der Hälfte des örtlichen Mietspiegels für Wohnungen „und somit schon sehr weit an der Nullgrenze“.
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Entscheidend für die Schließung des Hauses ist aus Sicht des Vermieters der fehlende Umsatz. „Nur mit Kostensenkungen, die auch bei Kaufhof schon im erheblichem Maße am Standort durchgeführt worden sind, nützt auch eine Minus-Miete nichts, wenn nicht entsprechende Umsätze gefahren werden“, so Josef Saller.
Vermieter glaubt nicht an Zukunft von Kaufhäusern in Deutschland
Wie es mit dem Gebäude in bester Innenstadtlage weiter gehen soll, dazu macht das Unternehmen aber noch keine konkreten Angaben. „Wir glauben nicht, dass Kaufhäuser in Deutschland in irgendwelcher Form Zukunft haben“, so Saller. Denn sie würden vom Kunden nicht mehr angenommen.
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Daher arbeite Saller Bau an „zukunftsfähigen Konzepten an diesem extrem guten Standort“. Da man von Corona und dem damit einhergehenden sehr schnellen Verfall der Kaufhäuser überrascht worden sei, dauere die Entwicklung aber noch Zeit. Zudem müsse man nun alle potenziellen Mietinteressenten neu ansprechen.
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Bürgermeisterin Sonja Leidemann hatte im Zusammenhang mit der Zukunft des Gebäudes eine mögliche Boutiquen-Lösung angesprochen. Zudem würde die Stadt selbst dort Flächen anmieten und dort die städtische EDV-Abteilung unterbringen. In der letzten Woche ist im Warenhaus an der Bahnhofstadt der Ausverkauf gestartet.
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