Witten. Trotz der Lockerungen kommen nur wenige Gäste, klagen die Wittener Wirte. Ein Restaurant ist schon seit Juni dicht. Eine Corona-Folge?

Die Nachricht kam jetzt überraschend: Sarah Wiener ist pleite – in der Corona-Krise müssen sogar die Promi-Köche um ihre Existenz bangen. Auch in Witten kämpfen die Wirte weiter ums Überleben. Das Geschäft ist nach den Lockerungen nur mühsam wieder angelaufen. „Es geht schleppend, ganz schleppend“, sagt Farhad Tabrizi vom Mondo Catering – so wie viele seiner Kollegen.

Die Menschen seien noch sehr vorsichtig, so erleben es die Gastronomen. „Sie machen weniger als sie dürften“, sagt Tabrizi. Familienfeiern mit bis zu 150 Personen – inzwischen wieder erlaubt – fänden ebenso wenig statt wie Firmenevents. „Man nimmt Rücksicht, man will sich absichern.“ Nicht nur die Säle blieben daher leer, auch das Catering-Geschäft laufe noch nicht. „Das ist praktisch bei Null“, so Tabrizi. An diesem Wochenende sei sein Team zwar mal gebucht, aber: „Das ist Grillen, also draußen.“

Gäste wollen nur im Freien sitzen

Denn wenn sie überhaupt kommen, dann wollen die Gäste im Freien bleiben. Biergarten und Terrasse würden bei schönem Wetter gut besucht – aber dann spontan, ohne Reservierung. Das berichten auch Heike Köhler vom Café Möpschen und Sebastian Schreiber, der Sebo’s Café und den Hevener Dorfkrug betreibt. „Die Gäste wollen in der Sonne sitzen“, so Schreiber. Er hatte in der Krise einen Hilferuf ins Netz gestellt.

Hat der was gebracht? „Ja, das Jammern hat geholfen“, sagt er. „Aber es ist trotzdem kein Vergleich zu früher.“ Viele trauten sich noch nicht raus oder wollten auch ihre Daten nicht erfassen lassen, so erlebt es Heike Köhler. „Und jetzt ist ja auch noch Ferien-Flaute.“

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Auch wenn es schwer fällt: Aufgeben ist offenbar derzeit noch für keinen Gastronomen in Witten eine Option. „Da müssen wir jetzt durch“, sagt Heike Köhler. Bis jetzt hätten praktisch alle in der Stadt durchgehalten. „Nur das ,Carretto Siciliano’ an der Ardeystraße ist zu“, weiß sie. Ob das eine Corona-Folge ist? Auf der Homepage steht seit Mitte Juni: „Aus familiären Gründen muss das Carretto bis auf weiteres geschlossen bleiben.“

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