Witten. Andreas Müller ist eigentlich Rentner. Für die Stadt Ratingen plant der Ingenieur jetzt eine Radwegeverbindung zwischen Duisburg und Düsseldorf.

Im Frühjahr 2018 hat sich Wittens städtischer Verkehrsplaner Andreas Müller in den Ruhestand verabschiedet. Unter anderem hatte sich der passionierte Radler durch den Ausbau des Radwegenetzes in der Stadt einen Namen gemacht. Er kann es nicht lassen: Jetzt arbeitet der 67-Jährige als Verkehrsplaner für die Stadt Ratingen - als selbstständiger Ingenieur.

Ein früherer Kollege und Vorgesetzter, Jochen Kral, der heute Baudezernent der Stadt Ratingen ist, hatte Müller gefragt, ob ihn die Aufgabe des Verkehrsplaners mit dem Schwerpunkt Radwegeplanung interessieren würde. Andreas Müller musste da nicht zweimal nachdenken und bekam von der Stadt einen Werkvertrag. „Es gibt halt viel zu wenig Ingenieure. Und ich liebe meinen Beruf, sitze gerne am Rechner, plane und entwerfe."

Seit Herbst 2018 ist der Wittener auch Fahrradbotschafter

In Ratingen kümmert er sich jetzt unter anderem um eine Bahntrasse, die, wie der Rheinische Esel, zur Radstrecke werden soll. Außerdem nimmt der Wittener sich eines Projektes an, das die Stadt Ratingen bereits vor einigen Jahren umsetzen wollte: Sie möchte sich an einer Radwegeverbindung zwischen den Städten Duisburg und Düsseldorf beteiligen, an die Ratingen grenzt. Müller: „Dafür bin ich jetzt als externer Ingenieur beratend tätig und entwerfe die Trasse."

Hintergrund: Derzeit biete das Land NRW den Städten gute finanzielle Möglichkeiten an, um ihre Radwegenetze auszubauen, sagt der Planer. Auch in Witten ist er nicht untätig. Seit Herbst 2018 ist Andreas Müller - nach niederländischem Vorbild - der Fahrradbotschafter der Stadt, einer von weltweit über 100. Als solcher kümmert er sich darum, dass mehr Menschen in die Pedale treten und häufiger das Auto stehen lassen.

Kinder haben dank Spenden jetzt endlich Fahrräder

In dieser Woche wird Müller Kinder aus dem Quartier Heven-Ost/Crengeldanz an der Crengeldanzschule auf ihre Fahrradprüfung vorbereiten. Für die Jungen und Mädchen hatte der Fahrradbotschafter Anfang des Jahres Bürger zu Fahrrad-Spenden aufgerufen. Die Räder für die Kinder kamen zusammen. Ein schöner Erfolg.