Witten. Das Reisen ist wieder etwas einfacher geworden. Es gibt mehr Anfragen in Witten – wobei die Ostsee nicht immer die bessere Alternative sein muss.
Es ist keine leichte Zeit für die Tourismusbranche. In den Reisebüros in Witten herrschte wegen Corona monatelang Flaute. Nach den Lockerungen ist nun aber wieder vorsichtiger Optimismus erlaubt. So merken die Mitarbeiter von Galeria Reisen in der Marktstraße, dass das Interesse wieder steigt – auch wenn die Buchungen nicht ansatzweise mit denen des Vorjahres zu vergleichen sind.
Dennoch erkundigen sich die Reisefreudigen nach den Möglichkeiten, endlich wieder rauszukommen. Dabei sind auch wieder Flugreisen nach Spanien oder Griechenland gefragt. Eine ähnliche Tendenz erkennt Jutta Wedhorn, Geschäftsführerin des Wittener Reisebüros in der Bahnhofstraße. „Das Interesse steigt ganz langsam wieder an. Das europäische Ausland ist ja wieder buchbar und langsam geht es wieder los. Die Möglichkeiten sind aber natürlich alleine aufgrund der Flugpläne noch eingeschränkt“, erklärt Wedhorn.
Jutta Wedhorn vom Wittener Reisebüro informierte sich in Fuerteventura
Dennoch herrscht bei vielen Wittenern weiterhin Unsicherheit. Jutta Wedhorn kann sie ihren Kunden aber zum Teil nehmen. Sie machte kürzlich eine Inforeise nach Fuerteventura, um einmal selbst zu erfahren, wie das Reisen unter den derzeitigen Umständen abläuft.
Dabei kommt sie zu dem Schluss, „dass Urlaub auch in Zeiten von Corona möglich ist“. Denn die Sicherheit spielt ihren Angaben zufolge auch in den Hotels und auf der Anreise die wichtigste Rolle. „Das wurde alles wirklich sehr professionell gelöst. Bei allen Abläufen wird darauf geachtet, dass die Vorgaben eingehalten werden.“
Einige Wittener haben eine Reise trotz der anhaltenden Pandemie schon hinter sich. So wie Hans-Erich Fuchs, der ein paar Tage auf Helgoland verbrachte. Ähnlich wie Jutta Wedhorn hat auch er nur positive Erfahrungen gesammelt. „Es wurde wirklich auf alles geachtet. Wir sind mit der Fähre rübergefahren und auch da wurden die Abstandsregelungen von der Ankunft bis zum Anlegen eingehalten.“
Reisen innerhalb Deutschlands weiterhin am meisten gefragt
Grundsätzlich bevorzugen die Menschen weiterhin Reisen innerhalb Deutschlands. Laut Wedhorn waren diese Ziele die ersten, die nach den Lockerungen angefragt wurden. Die Ostsee etwa boomt, so dass die Strände dort zum Teil schon überlaufen sein könnten. Deshalb sieht die Reise-Expertin auch einen Vorteil für Urlaube in Spanien oder Griechenland: „Es ist dort einfach weniger los. Die Menschen können es so mal genießen, ein paar Tage in nicht ausgebuchten oder überfüllten Hotels zu verbringen.“
Aufgrund der geringeren Auslastung ist es derzeit gut möglich, noch kurzfristig zu buchen. Es gibt allerdings auch etliche, die von der Möglichkeit Gebrauch gemacht haben, ihre Reise zu stornieren und ins kommende Jahr zu legen.
Urlaub ist auch in Witten und Umgebung möglich
Deshalb bleibt Urlaub vor der Haustür ein Thema. Paola Puleo macht sich schon Gedanken, wie sie ihre Kinder in den kommenden Wochen unterhalten soll. „Wir werden schwimmen gehen oder in den Freizeitpark fahren. Die Kinder wollen was unternehmen und nicht zuhause bleiben.“ Der Wittener Ferienspaß ist eine Alternative.
Viele zieht’s nach dem langen Corona-Shutdown
aber trotzdem in die Ferne. Anastasia Schneck entschied sich deshalb, mit zwei Freundinnen die ausgefallene Fahrt ihres Leistungskurses nach Berlin privat nachzuholen. „Ich freue mich darauf, mal wieder etwas anderes zu sehen, auch wenn man noch nicht feiern oder in Clubs gehen kann. Ich war noch nie dort und bin gespannt, was mich erwartet.“
Gabriele Schulte-Ebner reist ebenfalls in die Hauptstadt. Sie will den Städtetrip mit einem
Aufenthalt ab der Ostsee verbinden. „Wir sind froh, dass es jetzt funktioniert. Es wäre aber auch nicht tragisch gewesen, wenn es nicht geklappt hätte. Die Sicherheit geht nun einmal vor.“