Witten. Immer mehr Wittener sorgen sich derzeit um ihre Gesundheit und wollen Reisen nicht antreten. Doch wann ist die Stornierung kostenlos?
Skifahren in Norditalien? Oder eine Rundreise durch Asien? Immer mehr Menschen haben derzeit Angst um ihre Gesundheit und wollen insbesondere Reisen nach Asien nicht antreten. Aus Sorge, sich am Urlaubsort mit dem Coronavirus anzustecken. Auch einige Wittener stornieren ihre Reisen oder buchen den Urlaub um, wie unsere Nachfrage in Reisebüros und bei der Verbraucherzentrale ergab.
Das Auswärtige Amt hat für die chinesische Provinz Hubei eine Reisewarnung ausgesprochen. Reisen in die von der neuartigen Lungenkrankheit am stärksten betroffenen Region können daher derzeit kostenfrei storniert oder abgebrochen werden – zumindest wenn es sich um eine Pauschalreise handelt.
Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für die Provinz Hubei ausgesprochen
Darüber hinaus rät das Auswärtige Amt von „nicht notwendigen Reisen in das übrige Staatsgebiet der Volksrepublik China“ ab. Viele Reiseveranstalter ermöglichen Reisenden daher, ihre Pauschalreise nach China kostenlos zu stornieren oder umzubuchen, erklärt die Verbraucherzentrale Witten an der Bergerstraße. Sie berät Bürger der Stadt, die ihre Reise stornieren oder umbuchen möchten.
Verbraucherzentrale Witten
Wer seine Reise stornieren oder umbuchen möchte, wird bei der Verbraucherzentrale NRW beraten.
Die Beratungsstelle in Witten an der Bergerstraße hat montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8 bis 13 Uhr sowie zusätzlich montags von 14 bis 17 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Beratungstermine können unter 02302 2828101 vereinbart werden.
Bei Individualreisen sähe es dagegen schwieriger aus, hier müsse in jedem Einzelfall geprüft werden, welche Möglichkeiten Urlauber haben, ihr Geld zurück zu bekommen, sagt Alexandra Kopetzki von der Verbraucherzentrale. Sie rechnet damit, dass vor den Osterferien viele Wittener ihre Reisen stornieren möchten.
Wittener Geschäftsleute sagen ihre Reisen nach China ab
Auch im Reisebüro Wedhorn an der Bahnhofstraße haben bereits einige ihre China-Reise storniert. „Vor allem Geschäftsreisen nach China werden oft abgesagt“, sagt Jutta Wedhorn, Inhaberin des Reisebüros. Das läge aber vor allem an den Fluggesellschaften, die, wie beispielsweise Lufthansa und British Airways, ihre Flüge nach China canceln.
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„Die meisten Geschäftstermine und Messen in China finden ja gar nicht statt“ sagt die 51-Jährige. Allein deshalb hätten etliche Geschäftsleute ihre Reise nach China storniert oder erst gar keine Reise gebucht, sagt die Inhaberin.
Wittener müssen flexibel bei der Reiseplanung sein
Aber nicht nur Geschäftsreisende sagen ihre Termine in China ab. Auch Urlauber mussten bereits umbuchen oder können ihre Reise nicht antreten. „Wir haben Kunden, die mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Peking fahren möchten“, erzählt Wedhorn. „Das ist allerdings im Moment überhaupt nicht möglich.“ Die Reise würde vom Veranstalter nicht bestätigt werden, da sowohl Russland als auch die Mongolei ihre Grenze zu China geschlossen haben.
Ähnlich sah es für einen Urlauber aus, der nach Yap, eine Insel im Westpazifik, fliegen wollte. Da er sich zuvor in einem Land befand, in dem bereits Fälle des Coronavirus bekannt waren, durfte er nicht einreisen und musste seine gesamte Reise umbuchen.
Noch keine Reisewarnung für Italien
Für die Osterferien gab es in dem Reisebüro noch keine Stornierungen. Die Wittener seien aber besorgt und informierten sich über die Möglichkeiten. „Zum jetzigen Zeitpunkt würde man auf den Stornierungskosten sitzen bleiben“, sagt Inhaberin Wedhorn.
Für Italien oder die Kanaren gibt es derzeit trotz der dort bestätigten Corona-Infektionen noch keine Warnung vom Auswärtigen Amt. Daher würden viele Leute erst einmal abwarten, wie sich die Lage dort in den nächsten Wochen entwickelt.