Witten. Die Zahl der Arbeitslosen in Witten hat sich wegen der Pandemie weiter stark erhöht. So viele Betriebe wie noch nie sind kreisweit in Kurzarbeit.

Diese Werte sind alles andere als normal für den April: Die Zahl der Arbeitslosen im EN-Kreis stieg nochmals um fast 700 oder 6,3 Prozent auf über 11.700. Allein in Witten sind 210 Menschen mehr arbeitslos als im Vormonat. Die Zahl erhöhte sich hier von 4058 auf 4268. In allen Städten ist die Arbeitslosigkeit damit deutlich höher als vor einem Jahr. Die Folgen der Pandemie prägen die Lage weiterhin.

"Derzeit wird kaum eingestellt, und gleichzeitig sind so viele Unternehmen in Kurzarbeit
wie noch nie. Seit Beginn des Shutdowns Mitte März haben über 3.200 Unternehmen
im Kreis Kurzarbeit für nahezu 43.500 potenziell betroffene Arbeitnehmer angezeigt,
im gesamten Agenturbezirk sogar fast 5.000 Betriebe mit 75.000 möglichen Kurzarbeitern", so Katja Heck, neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. Das sei rund doppelt so viel wie im gesamten Jahr 2009 während der Wirtschafts- und Finanzkrise.

Unternehmen sollen Kurzarbeitergeld möglichst schnell erhalten

Im Vordergrund stehe jetzt, dass die Unternehmen das Kurzarbeitergeld auch schnellstmöglich erhalten. Dafür sei es wichtig, dass diese die Abrechnungen so früh wie
möglich und vollständig einreichen, damit die Zahlungen zeitnah erfolgen können. Die Gesamtentwicklung der Arbeitslosigkeit beruht auf einer steigenden Zahl von
Menschen in der Arbeitslosenversicherung wie auch in der Grundsicherung, die sich
arbeitslos gemeldet haben. 4.503 waren Ende Mai Kunden der Arbeitsagentur (347 oder
8,3 Prozent mehr als im Vormonat) und 7.211 wurden durch das Jobcenter EN betreut
(345 oder 5,0 Prozent mehr).

Bedingt durch die anhaltende Pandemie wurden auch im Mai nur wenige Arbeitskräfte neu eingestellt. 249 neue Stellen bedeuteten gegenüber dem katastrophalen April zwar einen kleinen Anstieg um 73 oder 41,5 Prozent, doch in Relation zum Vorjahresmonat zeigte sich ein Rückgang um 171 Stellen oder um über 40 Prozent. Nur der Handel, das Verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe sowie das Gesundheitswesen hatten leicht steigenden Kräftebedarf, alle anderen Branchen weiterhin Rückgänge.

Katja Heck macht ein wenig Hoffnung: "Mit der schrittweisen Lockerung der Pandemiemaßnahmen sollte die Dynamik der Arbeitsmarktverschlechterung weiter abnehmen. Doch bis zu einer echten Besserung ist es noch ein weiter Weg."

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