Witten. Seit 1998 war die Skulptur „Herzensträger“ ein kunterbunter Hingucker im Johannisviertel. Jetzt wird für sie ein neuer Standort gesucht.
„Der Herzensträger" hat seit 1998 Autofahrern und Fußgängern an der Ecke Bonhoefferstraße/Johannisstraße den Weg gewiesen. Vor einigen Tagen wurde das stadtweit bekannte Kunstwerk, das auf einer Verkehrsinsel stand, im Zuge der Bauarbeiten in der Bonhoefferstraße demontiert. Die Stadt hat die Skulptur erst einmal eingelagert.
Den „Herzensträger" hat die Künstlerin Almut Rybarsch-Tarry gemeinsam mit ihrer damaligen Kollegin Kerstin Cizmowski geschaffen. Im September 2019, als die Stadt die betroffenen Bürger über die geplante bauliche Umgestaltung des Johannisviertels informierte, war auch über das Kunstwerk im öffentlichen Raum gesprochen worden. Die Skulptur und die Verkehrsinsel mussten weichen, da auch der Kreuzungsbereich Bonhoefferstraße/Johannisstraße neu gestaltet wird.
Künstlerin will ihr Kunstwerk nicht zurückhaben
Bürger waren nach der Infoveranstaltung aufgefordert worden, dem Planungsamt Vorschläge zu machen, wo der „Herzensträger" einen neuen Platz finden könnte. Leider gingen bei der Stadt hierzu keine Ideen ein, so Planungsamtschef Sebastian Paulsberg zu unserer Redaktion. „Wir werden die Skulptur nun zunächst einlagern, bis entschieden wird, wo, beziehungsweise ob sie wieder aufgestellt wird."
Almut Rybarsch-Tarry, die in der Dortmunder Nordstadt ihr Atelier hat, möchte ihr Kunstwerk jedenfalls nicht zurückhaben. „Ich habe ein Wohn-Atelier und keinen Garten und deshalb keinen Platz", so Rybarsch-Tarry, die auch das Fachwerkhaus ihres Vaters Paul Rybarsch an der Johannisstraße mit Kunst bestückt hat. Nicht zuletzt sei eine solche Skulptur auch pflegeintensiv, „muss gewartet und alle drei, vier Jahre gestrichen werden", sagte die Künstlerin unserer Redaktion.
Stadt hofft weiter auf Ideen von Bürgern für einen neuen Standort der Skulptur
Planungsamtschef Paulsberg hofft dennoch weiterhin auf Standort-Tipps von Wittenern für den „Herzensträger" . Ab Ende des Jahres werde voraussichtlich ein Quartiersmanagement für die Innenstadt an den Start gehen. Vielleicht ergebe sich dann im Austausch mit den Bürgern eine Idee für einen neuen Platz für die bunte Skulptur, hofft Sebastian Paulsberg.