Ein Tunnel für 80 Millionen unter der Ruhr? Selbst diese Variante wurde im Zuge des nötigen Neubaus der Ruhrbrücken in Witten-Herbede geprüft.
Witten. Um Herbede während des Neubaus der Ruhrbrücken ab 2024 nicht ganz vom Verkehr abzuschneiden, soll wie berichtet 2023 eine neue, breitere Lakebrücke gebaut werden – nicht für Autofahrer, aber den ÖPNV, Polizei und Feuerwehr. Außerdem könnten dort – so eine Idee – auch Shuttle-Busse verkehren, die Passanten zu Park- & Ride-Plätzen auf beiden Seiten der Brücke bringen, wie Straßen NRW jetzt mitteilte.
Alle drei Hauptbrücken, die jetzt schon in einem schlechten Zustand und für Fahrzeuge über sieben Tonnen gesperrt sind, sollen an alter Stelle ab 2024 drei Jahre lang neu gebaut werden. Eine andere Variante komme nicht in Frage, so Straßen NRW, auch nicht der von Anwohnern favorisierte Parallelbau.
Das werde vielerorts zwar gemacht, sagt Behördensprecherin Susanne Schlenga. Denn so könnte der Verkehr solange über die alte Brücke fließen, bis die neue fertig ist. Doch hier gehe das nicht, „denn es stehen ja überall Häuser“. Gemeint sind die Gebäude am Ende (oder Anfang) links und rechts der Eisenbahnbrücke, etwa die Trattoria.
Auf den Neubau der Eisenbahnbrücke zu verzichten, ist für Straßen NRW ebenfalls nicht denkbar. Dann müsste ersatzweise eine Straße mit Bahnübergang her – was viel zu gefährlich sei.
Sogar ein Tunnel unter der Ruhr wurde geprüft – aber ebenso als Variante verworfen. Er würde das Vierfache der normalen Baukosten von voraussichtlich 20 Millionen Euro kosten, heißt es. Den Forderungen aus Herbede nach einer Bürgerversammlung will Straßen NRW nach den Sommerferien nachkommen. Gedacht ist dann – wegen Corona – an einen „Online-Dialog“.