Witten. Die Vorarbeiten für den Abriss und Neubau der Herbeder Ruhrbrücken in Witten haben begonnen. Straßen NRW will Lakebrücke für Busverkehr ausbauen.
Der Abriss und Neubau der Herbeder Ruhrbrücken soll 2024 beginnen. Seit Montag (15.6.) lässt Straßen NRW dazu den Baugrund rund um die L 924 untersuchen. Während die Kritik von Bürgern, Gewerbetreibenden und Parteien an den Planungen nicht abebbt, nennt der Landesbetrieb eine Neuerung. Damit Herbede nicht ganz von Witten abgeschnitten ist, wird die Lakebrücke 2023 erneuert und verbreitert. Sie soll als Ersatzstrecke dienen - allerdings nur für Busse, städtische Einsatz- und Rettungsfahrzeuge sowie Fußgänger und Radfahrer.
Fast unbemerkt von den Autofahrern wird in den nächsten drei Monaten unterhalb der Ruhrbrücken (Wittener Straße) gebohrt und geschürft – dort, wo demnächst die neuen Brückenpfeiler und -köpfe errichtet werden sollen. „Im Bereich der Ruhr ist der Untergrund sehr unterschiedlich“, erklärt Andreas Berg, Sprecher von Straßen NRW. Deswegen werde jetzt untersucht, ob der Boden für die neuen Bauwerke auch tragfähig ist.
Wittener Ruhrbrücken während der Bauzeit teilweise voll gesperrt
Wie berichtet, sollen die drei maroden Brückenbauwerke ab 2024 abgerissen und erneuert werden. Während der Bauzeit von vier Jahren wird die Strecke teilweise vollgesperrt. Pkw und Lkw sollen dazu eine offiziell ausgeschilderte Umleitung über Bundes- und Landesstraßen nutzen. Ortskundige werden wohl den schnellen Weg über die A 43 wählen.
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Wird dann noch jemand das Herbeder Ortszentrum mit seinen Geschäften ansteuern oder öffentliche Einrichtungen wie das Hallenbad Vormholz oder die Sporthallen rund um die Hardenstein-Gesamtschule? Den Herbedern wird bei diesem Gedanken bange.
Neue Lakebrücke soll fünf Meter breit sein
Die schmale Lakebrücke, die von der Firma Friedr. Lohmann zur Brennerei Sonnenschein führt, könnte diese Verkehrssituation entschärfen. Die bisherige Fußgänger- und Radfahrerbrücke wird demnächst durch einen fünf Meter breiten Neubau ersetzt, bestätigt Andreas Berg. Die Fahrspur der neuen Lakebrücke soll vier Meter betragen, so dass Einbahnstraßenverkehr möglich ist. Die Brücke dürfen aber nur städtische Fahrzeuge nutzen, wie Feuerwehr und Rettungswagen, sowie Linienbusse. Eine Ampelanlage regelt den motorisierten Verkehr. Radfahrer und Fußgänger können jederzeit passieren, notfalls neben dem Bus.
A 43-Ausbau bei Witten: Nicht vor 2030
Immer wieder hört man im Dorf Herbede das Argument, dass die Ruhrbrücken-Baustelle und der sechsspurige Ausbau der A 43 bei Witten zeitgleich passieren würden, womit Staus vorprogrammiert wären.
Auf Nachfrage unserer Redaktion dazu Straßen NRW: Das stimme so nicht. Beide Baustellen würden sich nicht ins Gehege kommen. Wahrscheinlich kommt die A 43-Baustelle „nicht vor 2030“ in Witten an, so Sprecher Andreas Berg. Von Marl kommend wird die A 43 bis zur Anschlussstelle Witten-Heven von vier auf sechs Spuren erweitert.
Diese Idee entstammt einer der Podiumsdiskussionen, die unter anderem SPD und CDU in den letzten Jahren immer wieder zu dem Thema veranstaltet haben. Details will der Landesbetrieb Ende der Woche bekannt geben. Trotzdem ist die Idee im Dorf schon durchgesickert. „Die veränderte Lakebrücke ändert nichts an der Grundproblematik“, sagt Dieter Boele, Vorsitzender des Bürgerkreis Herbede. Dieser fordert zusammen mit dem Heimatverein und der Werbegemeinschaft Herbede in einem Schreiben eine Bürgerinformation, noch vor der Kommunalwahl, sowie die Einrichtung eines Arbeitskreises, der neutral moderiert werde.
Vereine fühlen sich übergangen
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Am meisten stört die drei Vereine, dass eine Bürgerinformation der Stadt im Frühjahr coronabedingt abgesagt wurde und offenbar nicht wiederholt wird. Über ihren Vorschlag, die neuen Brücken ohne Vollsperrung in einem parallelen Versatz zu bauen, wurde somit erst gar nicht diskutiert. Dazu Dieter Boele: „Es darf nicht sein, dass durch Corona demokratische Prozesse zum Erliegen kommen.“