Witten. Die Vorwürfe wiegen schwer: Der Angeklagte (20) aus Witten soll seine Freundin (18) vergewaltigt haben. Doch er bestreitet die Tat weiterhin.

Im Prozess um besonders schwere Vergewaltigung und Bedrohung bestreitet der Angeklagte nach wie vor alle Vorwürfe. Der 20-jährige Wittener muss sich vor der Jugend-Strafkammer des Landgerichts Bochum verantworten. Am 12. September 2018 war es im Lutherpark zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und seiner Ex-Freundin (18) gekommen. „Sie klatschte mir eine, ich ihr auch“, das gab der Angeklagte zu. Ihre Darstellung, dass er sie in den Park gezerrt habe, sei aber falsch.

Die junge Frau war damals auf die Polizeiwache Witten geflüchtet und hatte behauptet, der Angeklagte habe sie mit einem Messer bedroht, ihre Jogginghose heruntergezogen, an ihr manipuliert und davon auch ein Handyvideo gemacht. „Das stimmt alles nicht“, betont der 20-Jährige. Er bestreitet auch, dass er die Frau bis kurz vor der Bewusstlosigkeit gewürgt habe.

„Ich habe überreagiert, das tut mir leid“

Hintergrund für die körperliche Auseinandersetzung waren Wut und Eifersucht. In zahlreichen Whatsapp-Nachrichten soll der Angeklagte seine damalige Freundin mit dem Tod bedroht haben. „Im Nachhinein bereue ich meine Handlungen. Ich habe überreagiert, das tut mir leid“, erklärte der junge Mann den Richtern. In der Beziehung habe man ständig gestritten und sich versöhnt.

Das Opfer, das damals weinend und völlig aufgelöst auf der Polizeiwache erschienen war, wurde am Mittwoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen. Der Angeklagte vermutet einen Racheakt ihrerseits. „Sie drohte mir: Ich werde dein Leben ruinieren“, berichtete er im Prozess. Die Verhandlung, der eine Sachverständige folgt, wird fortgesetzt.