Witten. Jugend-Strafkammer verurteilt zwei Wittener wegen schweren Bandendiebstahls. Gegen den mutmaßlichen Kopf der Bande wird weiter verhandelt.

Im Prozess um schweren Bandendiebstahl verkündete die Jugend-Strafkammer des Landgerichts Bochum zwei Urteile. Ein 19-jähriger Wittener erhielt wegen 15 Taten eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten, ein 17-Jähriger wurde zu einem Monat Dauerarrest verurteilt. Er war lediglich an einem Einbruch beteiligt. Für die restlichen beiden Angeklagten geht der Prozess aber weiter. Terminiert ist bis in den Juli hinein.

Insgesamt geht es um 16 Einbrüche in Kioske, Tankstellen und Geschäfte zwischen Dezember 2018 und Juni 2019. Das Quartett soll den Ermittlungen zufolge Zigaretten und Tabakwaren für über 7000 Euro erbeutet haben. Der 19-jährige Angeklagte hatte zum Prozessauftakt drei Kioskeinbrüche und einen Einbruch in eine Tankstelle gestanden, außerdem zahlreiche Schwarzfahrten, Kaufhausdiebstähle, den Diebstahl von zwei Fahrrädern und die Beleidigung von Polizisten.

Mutmaßlicher Kopf der Bande bestreitet Vorwürfe

Der als Kopf der Einbrecherbande Angeklagte, ein 25-jähriger Wittener, bestreitet nach wie vor die meisten Anklagepunkte. „Es gab nie eine Bande“, stellte sein Verteidiger klar. Er will lediglich bei einem Einbruch in einen Supermarkt Schmiere gestanden und dreimal seine Kumpel zu Tatorten gefahren haben. Erbeutete Zigaretten habe er zu einem Hehler gebracht. Das erhaltene Geld habe er mitgebracht, aber nicht aufgeteilt.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hatte sich das Quartett zu einer hierarchisch strukturierten Bande zusammengeschlossen, um anschließend eine Einbruchsserie hinzulegen. Die Richter hören ermittelnde Polizeibeamte als Zeugen, schauen sich Videoaufzeichnungen von Tatorten an und werten überwachte Telefongespräche der Angeklagten aus. Der Prozess wird fortgesetzt.

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