Witten. Die Sanierung der Wittener Schulen schreitet eigentlich ganz gut voran. Probleme gibt es jedoch an der Gerichts- und an der Hardensteinschule.

Der Schaden am Dach der Gerichtsschule sei durch Zufall entdeckt worden, erklärt Gebäudemanager Klaus Böde, als er im Jugendhilfe- und Schulausschuss den Stand der Sanierungsmaßnahmen an Wittens Bildungsstätten erläutert. Nun ist das Obergeschoss komplett gesperrt. Vier Räume fehlen zum Unterricht.

Betroffen seien ein Klassenraum, ein Computerraum, ein Förderraum sowie die Schulbücherei. "Das musste alles leergeräumt werden", heißt es von Seiten der Grundschule. Vor allem der zeitweilige "Verlust" des PC-Raums schmerze. "Da müssen wir auf Übungszeiten verzichten." Ansonsten habe man - auch angesichts der Öffnung am 15. Juni - eine Ausweichmöglichkeit gefunden. Man nutze die Räumlichkeiten der OGS, die am Vormittag nicht für die Betreuung benötigt werden.

Kurz vor Corona wurde der Schaden an der Wittener Gerichtsschule entdeckt

Einen Tag vor der Schulschließung am 16. März wegen Corona sei das Dachgeschoss gesperrt worden. Ein Fenster hatte sich verschoben, so Klaus Böde. Daraufhin sei die Wandverkleidung abgenommen worden. Dahinter offenbarten sich Feuchtigkeit und völlig durchgefaulte Balken. "Eigentlich ist die Gerichtsschule ein solides Backsteingebäude", sagt Böde. "Doch das Dachgeschoss ist statisch nicht mehr sicher."

"Wir wollen schnell reagieren", verspricht der Gebäudemanager. Alle wichtigen Unterlagen zur Ausschreibung der Reparaturarbeiten lägen bereit. Doch erst müsse die Finanzierung geklärt werden. "Wir hoffen, dass wir die Instandsetzung in diesem Jahr hinkriegen."

Sanierung der Hardensteinschule verzögert sich

Bauliche Verzögerungen gibt es an der Hardenstein-Gesamtschule. Dort hat im Dezember 2019 die Sanierung des naturwissenschaftlichen Traktes begonnen. Bis Herbst 2020 würden sich die Arbeiten hinziehen. Drei Millionen Euro koste diese Renovierung laut Stadt, hieß es damals. Doch es könnte länger dauern und teurer werden.

Denn Bausünden der 1970er Jahre treten nun zutage: Wasser sei mittlerweile zwischen Betonbauteile gelaufen, Durchbrüche seien an tragenden Bauteilen erfolgt, die niedrige Decke im so genannten Kriechkeller weise statische Probleme auf. Auch hier sagt Klaus Böde: "Wir dachten, wir hätten ein solides Gebäude."

Die Fehleinschätzung erklärt er so: "Früher ist anders gebaut worden, es gab andere Sicherheitsstandards und andere Kontrollen." Doch nun gehe es bald weiter. Für die Zukunft mahnt er an: "Man muss sehen, ob bei einer solchen Substanz eine Sanierung tatsächlich besser ist, als ein Neubau."

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