Witten. Beim ersten Wittener Auto-Festival feierten am Pfingstsonntag Alte und Junge. Tanzen war nicht erlaubt – außer auf dem Weg zum Imbisswagen.
Zu „Breaking Free“, „Rolling In The Deep“ und „Dance Monkey“ feierten am Sonntagabend Codera-Fans beim Pfingst-Autofestival des Stadtmarketings. Die Stimmung auf dem Ostermannparkplatz war ausgelassen – auch wenn alle in ihren Autos sitzen bleiben mussten. Für viele war das in Corona-Zeiten eine willkommene Abwechslung. Seine Begeisterung zeigte das Publikum mit Trommeln aufs Lenkrad oder aufs Autodach und mit der Lichthupe.
Autokennzeichen aus Karlsruhe, Recklinghausen, Duisburg und Wuppertal: Das Autokonzert hat nicht nur Wittener angelockt. Viele sind eingefleischte Codera-Fans, für sie ist das nicht die erste Session Possible des Wittener Musikers. Benjamin Hartmann hatte mit 16 Saxofon-Unterricht bei Wolf Codera und war schon auf vielen seiner Konzerte. Heute ist er mit der ganzen Familie aus Recklinghausen angereist. Ein Freund von ihm, Marin Subasic, wird gleich als Keyboarder auf der Bühne stehen. Vorher kauft er sich zur Stärkung noch einen Crêpe in Max Nowags Mandelhütte am Rande des Parkplatzes. Der Schausteller ist momentan froh über jede Möglichkeit, Geld einzunehmen – das Catering für das Pfingst-Festival hat er gerne übernommen. „Wir wurden angefragt, weil wir ein gutes Hygienekonzept haben“, so Nowag.
Fortsetzung könnte bald folgen
Silvia Nolte, Geschäftsführerin des Stadtmarketings, ist mit dem Abend rundum zufrieden. „Die tolle Stimmung wurde von Auto zu Auto weitergegeben“, sagt sie.
Eine Fortsetzung des Autofestivals nach Pfingsten kann sich Nolte gut vorstellen. Von den Zuschauern hat sie viel positives Feedback bekommen.
Ton kommt aus dem Radio und direkt von der Bühne
Auf die Einhaltung der Vorschriften achten den ganzen Abend lang Ordner. Sie erinnern einzelne daran, einen Mundschutz zu tragen und nicht in Gruppen zusammen zu stehen. Insgesamt halten sich aber alle an die Regeln und bleiben in ihren Autos sitzen. Bei den warmen Temperaturen und wegen der Abstände zwischen den Fahrzeugen sind die meisten Autofenster oder Türen geöffnet. Den Ton hört man nicht nur aus dem eigenen Radio, sondern – wie bei einem normalen Konzert – auch direkt von der Bühne. Sogar das Mitsingen klappt, als Bassist und Sänger Freddi Lubitz bei „Sky Full Of Stars“ dazu aufruft.
Ungefähr 40 Autos stehen vor der Bühne. Heiko (52) und Mareike (44) sitzen mit ihrer Tochter Maira (4) im Auto weiter hinten, doch auf dem großzügigen Gelände „fühlt es sich an wie in der ersten Reihe.“ Der Familie fällt in Corona-Zeiten Zuhause die Decke auf den Kopf, sie sind dankbar für jede Abwechslung. Codera und seine Gäste sehen sie heute zum ersten Mal auf der Bühne. „Das Programm ist toll, das hätte viel mehr Zuschauer verdient“, findet Heiko.
Fans tanzen zum Imbisswagen
Jahrzehntelange Codera-Fans sind dagegen Ute (77) und Jens (79). Auch sie freuen sich, endlich mal wieder rauszukommen. „Codera bringt immer junge Talente auf die Bühne, das gibt eine tolle musikalische Mischung“, sagt Ute. Die Wittener wollen mit ihrem Besuch die Künstler unterstützen.
Auch einige der anderen Musiker haben ihre eigenen Fans mitgebracht: Georgie (53) und Angelika (59) aus Duisburg sind „Riesen-Fans“ von Marie Wegener. Die 18-jährige Gewinnerin der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ 2018 performt „I Wanna Dance with Somebody“ und „Breaking Free“ – und erntet dafür eine Menge Applaus in Lichthupen-Form und Rufe von ihren Fans. Auch die anderen Künstler gefallen den beiden. Als der Gospelstar und langjährige „Papa“ des Starlight Express’ David Thomas mit „Can’t Stop The Feeling“ auf der Bühne steht, holt Angelika sich etwas zu trinken. Sie sagt lachend: „Ich dachte mir, dann fällt das nicht so auf, wenn ich dazu tanze.“
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