Witten. Sechs Wochen war die Pop-Up-Gallery geschlossen. Jetzt können sich Besucher in der Wittener Stadtgalerie wieder Fotos anschauen – mit Abstand.
Wer nach den Lockerungen jetzt wieder in der City shoppen geht, kann auch gleich ein bisschen in Kultur machen. Nach sechs Wochen Pause hat am Samstag (16.5.) die Pop-Up-Gallery in der Stadtgalerie Witten erneut eröffnet. Die Fotografen von ObjektivArt’96 stellen dort ihre Bilder aus – und wechseln sich ab jetzt mit dem Zählen der Besucher am Eingang ab.
„Wir haben sehnsüchtig darauf gewartet, endlich wieder öffnen zu dürfen“, sagt Peter Ritter vom Vorstand des Clubs. Zusammen mit seiner Frau Dörte übernimmt er die erste Schicht in der Galerie. An den Wänden hängen die Fotos jener Ausstellung, deren Eröffnung eigentlich schon für März geplant war. „Sieben Fotografen – sieben Sichtweisen“, so der Titel. Zu sehen gibt es Bilder in Schwarz-Weiß und in bunten Farben, Porträts von Musikern oder beleuchteten Objekten. Der Profi nennt letztere „Lightpainting“.
Wittener Fotoclub lässt nur fünf Besucher gleichzeitig in die Ausstellung
Am Eingang weisen Schilder auf die Sicherheitsmaßnahmen hin, der Rundgang ist mit Klebestreifen und Pfeilen auf dem Boden markiert. „Wir lassen nur fünf Besucher gleichzeitig rein, damit wir den Überblick bewahren und alle genug Abstand halten können“, erklärt Peter Ritter. Maskenpflicht gilt sowieso in der gesamten Stadtgalerie.
Den Raum für die Pop-Up-Gallery darf der Club kostenlos nutzen – solange sich kein Mieter dafür findet. Schon seit dem letzten Herbst werden hier Fotos gezeigt, monatlich wechseln die Ausstellungen. „Wir möchten unsere Bilder zeigen und Feedback dazu bekommen“, sagt Peter Ritter. Deshalb ist jeder Fotograf regelmäßig selbst vor Ort, um den Besuchern die Geschichte hinter seinen Bildern zu erzählen.
Hobbyfotografen suchen Tipps für das perfekte Bild
„Fotografen fachsimpeln auch gerne miteinander“, sagt Dörte Ritter. Viele Besucher seien selbst Hobbyfotografen – und suchten in der Galerie nach Inspiration und Tipps für das perfekte Foto. Auch Michael Gewitzsch (39) fotografiert in seiner Freizeit. Er ist einer der ersten, der sich die Ausstellung am Wiedereröffnungstag ansieht. Ihn interessieren besonders die „Lightpainting“-Fotografien. „Solche Bilder mache ich selbst gerne“, erzählt er und zeigt ein Foto auf seinem Handy. Zu sehen ist die beleuchtete Unterführung am Bochumer Hauptbahnhof. „In dem Fall hatten die Corona-Maßnahmen sogar etwas Gutes, denn normalerweise laufen einem da abends viele Leute durchs Bild, die ins Bermuda-Dreieck gehen. Aber diesmal war es menschenleer.“
In zwei Wochen, Anfang Mai, werden wieder neue Bilder in der Pop-Up-Gallery ausgestellt. Geöffnet ist sie erstmal nur samstags von 11 bis 17 Uhr.