Witten. . Der Fotoclub ObjektivArt ’96 besteht seit 20 Jahren und stellt zum Jubiläum 82 Bilder im FEZ aus. Die Schau zeigt völlig unterschiedliche Motive.
Sein 20-jähriges Bestehen hatte der Fotoclub „ObjektivArt ’96“ bereits im vergangenen Oktober gefeiert. Nun schenkt sich der Verein nachträglich zum Geburtstag noch einmal eine Schau mit Werken seiner Mitglieder. Zu sehen sind die 82 Bilder im Forschungs- und Entwicklungszentrum (FEZ). Dort verschönern sie den Gang im ersten Stock.
Harry Handschuh (66) und Peter Lück (73), beide gehören schon jahrelang zum Club und sind für Bildanalysen und -besprechungen zuständig, stehen an diesem Vormittag für eine kleine Privatführung bereit – die eigene Kamera stets im Anschlag und mögliche Motive sofort im Blick. So schaut Peter Lück interessiert auf den Parkplatz, auf dem die in Reih und Glied stehenden Autos lange Schatten werfen. „Mich reizen grafische Elemente“, sagt er, merkt sich die Uhrzeit (wegen des Sonnenstands) und will später auf das Foto zurückkommen.
Denn jetzt soll es um längst Abgelichtetes gehen. Zum Beispiel um den Zaunkönig, der gerade eine Heuschrecke verputzt. Um Gabeln, die sich kunstvoll spiegeln. Um verfremdete Gebäudestrukturen, die wie abstrakte Gemälde wirken. Um Eishockeyspieler, die bewegungsunscharf über die Fläche flitzen. Oder um langzeitbelichtete Wellen, auf denen das Mondlicht wie ein fluoreszierender Streifen schwimmt. Tiere, Pflanzen, Menschen, Landschaften, Gegenstände – die Foto-Freaks halten jede erdenkliche Alltags- und Urlaubsszene, aber auch kunstvoll-ästhetische Akte fest.
Jedes Mitglied, das wollte, durfte Bilder einreichen, die ihm besonders gelungen erschienen. Auch Arbeiten von Lück und Handschuh sind dabei. Harry Handschuh lieferte Szenen aus Kubas Hauptstadt Havanna, die er in den 90er Jahren besuchte, aber auch eine Straßenszene aus Bochum, die den unterschiedlichen Rhythmus der Geschäftsleute, jungen Frauen und Rentner in der Stadt einfängt.
Fünf Bäumchen spiegeln sich bei Hochwasser in der Elbe – dieses Bild stammt von Peter Lück, der sich gern Motive am Wasser sucht und seine Objekte oft in Schwarz-Weiß sieht. „Ich komme aus der analogen Fotografie“, sagt der Bommeraner, „habe alles selbst gemacht“. Die erste Kamera kaufte er sich vor knapp 30 Jahren, „als meine Frau mit unserem zweiten Kind schwanger war“.
Ihn faszinieren Bilder, deren Aussage sich nicht von selbst erschöpft, Bilder, die den Betrachter fordern. Für Harry Handschuh ist Fotografie ein Mittel, die Welt zu begreifen. Dabei, sagt er, „kommt es auf den entscheidenden Augenblick an“.
>> Wichtige Informationen
Eine Handvoll Hobbyfotografen gründete den Fotoclub ObjektivArt im Jahre 1996. Heute zählt er zu den größten Amateur-Fotoclubs im Ruhrgebiet. Jeden Mittwoch ab 19 Uhr treffen sich die Mitglieder in den Vereinsräumen an der Rüsbergstraße 70.
Die Ausstellung im FEZ an der Alfred-Herrhausen-Straße 44 ist bis Ende Februar dort zu sehen.