Witten. Trotz der neuen Corona-Lockerungen wird es im Saalbau Witten wohl vorerst keine Veranstaltungen geben. Dafür öffnen die Tanzschulen wieder.

Die weitergehenden Lockerungen auch für kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen sorgen in Witten eher für Kopfschütteln, denn für ungetrübte Freude.

"Ich würde mir etwas mehr Planungssicherheit wünschen", sagt etwa Bettina Sommerbauer, Leiterin der Volkshochschule. Seit Montag (4.5.) darf die VHS wieder Bildungsangebote durchführen. Nach dem neuen Erlass nun ab dem 30. Mai auch wieder Gesundheitskurse. "Man wird immer wieder aufs Neue überrascht und überrollt", ärgert sich die 51-Jährige. Als sie die Pressekonferenz von Ministerpräsident Armin Laschet gesehen habe, sei sie "fast vom Schreibtischstuhl gefallen".

VHS Witten will vorerst keine Veranstaltungen mit Publikum durchführen

Nun wartet die VHS-Chefin noch auf konkrete Erlasse des Landes. Derweil werden alle Räume am Standort Annen genau geprüft und ausgemessen. Eines ist schon sicher: "Alles wird nicht gehen", dämpft Sommerbauer die Erwartungen. Dafür soll es aber nach dem 30. Mai wieder mit einzelnen Sport-Angeboten wie Yoga losgehen.

Auch große Veranstaltungen mit bis zu 100 Teilnehmern dürfte die VHS nun durchführen, also etwa Vorträge oder die Bürgeruni. "Das werden wir nicht machen", stellt Sommerbauer klar. Es gehe ihr darum, nicht möglichst schnell, sondern möglichst sicher den Betrieb wieder aufzunehmen.

Veranstaltungen im Saalbau auf Herbst verschoben

Ähnlich sieht es auch das Kulturforum. Wie berichtet öffnet am Wochenende das Märkische Museum wieder für Besucher. Doch Veranstaltungen im Saalbau wird es trotz Erlaubnis der Landesregierung so schnell nicht geben. "Wir haben bereits im März vorsorglich alle eigenen Veranstaltungen auf den Herbst verschoben", sagt Kulturforums-Chefin Jasmin Vogel. Und dabei soll es auch bleiben.

Denn sehr viele Karten seien bereits verkauft. "Mit den jetzigen Abstandsregeln müssten wir aber viele Besucher außen vor lassen", so die 38-Jährige. Das wolle man verhindern. Wie viele Menschen man unter Einhaltung des Sicherheitsabstands in den Sälen unterbringen könnte, werde gerade geprüft.

Vorerst keine Ensembles in der Musikschule

Für Events von anderen Veranstaltern erarbeite man gerade Szenarien. Eine Option ist aber, auch diese Veranstaltungen zu verschieben. "Wir müssen auch immer überlegen, was für uns als Verantwortliche vertretbar ist, was wir umsetzen können", sagt Vogel. Hinzu komme die Frage der Kosten.

In der Musikschule dürften ab Montag (11.5.) auch wieder Ensembles mit bis zu sechs Mitgliedern zusammenkommen. Doch auch dahinter steht bislang noch ein großes Fragezeichen. Es sei derzeit noch unklar, ob die Räume in Haus Witten dafür überhaupt groß genug sind. "Wie geplant starten wir Mitte Mai zunächst mit Einzelunterricht", so Vogel.

Tanzschule will ab Montag wieder öffnen

Freuen können sich hingegen Tanzbegeisterte: Schon ab Montag will etwa die Tanzschule Feldmann-Hartmann wieder mit ersten Unterrichtsstunden beginnen. Auch wenn man auch hier noch auf genauere Vorgaben wartet. Vorbereitungen habe man aber schon getroffen, etwa Ein- und Ausgang getrennt, damit sich niemand begegnet.

"Wir haben viele Solo-Tanzstile, da wird das gehen", freut sich Tanzschulleiter Peter Hartmann auf den Neustart. Eventuell muss aber die Teilnehmerzahl reduziert werden. Auch Paartänze könnten bald wieder möglich sein. "Die Paare kommen eigentlich immer aus dem gleichen Haushalt", so der Tanzlehrer. Der Online-Unterricht, den die Schule in der Zeit der Schließung entwickelt hat, solle parallel dazu erstmal weiterlaufen.

Mehr Nachrichten aus Witten finden Sie hier.