Witten. Während große Zoos wie Duisburg oder Gelsenkirchen ihre Pforten wieder öffnen, bleibt der Streichelzoo in Witten noch dicht. Warum das?
Der Sonntagmorgen ist für tausende Eltern im Ruhrgebiet gerettet. Die Zoos dürfen seit Montag (4.5.) wieder öffnen. Große Tierparks wie in Duisburg (öffnet am Mittwoch) oder Gelsenkirchen (Donnerstag) machen davon unter strengen Sicherheitsauflagen Gebrauch. Nur der seit gut sieben Wochen geschlossene Streichelzoo auf dem Hohenstein in Witten bleibt vorläufig noch weiter dicht.
Nun gehört der Wittener Zoo sicherlich nicht zu den allergrößten im Revier, weshalb man sich fragt: Wo ist das Problem? Oder liegt es etwa eben genau darin begründet, dass der Streichelzoo klein und fein ist und daher die Sicherheit in Corona-Zeiten schwerer zu gewährleisten wäre als zwischen Eisbär und Elefanten?
Nun, der Krisenstab der Stadt Witten hat sich mit dieser schwierigen Frage auseinandergesetzt und entschieden: Die Anlage auf dem Hohenstein bleibt vorerst noch dicht. Denn der Zoo sei ja gar kein Zoo, auch wenn er – ergänzt um das Wort „Streichel“ – so heißt.
Streichelzoo in Witten gilt als „Freizeiteinrichtung“
Die obersten Krisenlenker sind zu dem Schluss gekommen, dass Ziegengehege, Hasen- und Meerschweinchenställe eher als „Freizeiteinrichtung“ zu betrachten sind. Und da sage die Corona-Regel: Die haben geschlossen zu bleiben. Nun, natürlich ist das nicht die ganze Wahrheit. Mit dem vorhandenen Personal sei es schwierig, die nötigen Abstandsregeln zu überprüfen und entsprechenden Einlasskontrollen zu gewährleisten, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer.
Dabei geschieht alles an frischer Luft, streicheln, füttern, gucken. Es gibt keine begehbaren geschlossenen Tierhäuser wie in den Großstadt-Zoos, wo Besucher eine Maske tragen müssen. Apropos draußen. Ein Trost bleibt den Wittener Eltern, deren kleineren Kinder um sieben wach sind und um elf schon wieder müde werden: Die Wildschweine sind ja auch noch da (außerhalb des Streichelzoos) und das Dammwild sowieso. Ansonsten auf nach Duisburg oder Gelsenkirchen! Wuppertal und Bochum sind – Stand Montag – ebenfalls noch dicht.
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