Witten. Er war rasend vor Eifersucht und schlug seine damalige Freundin fast halbtot. Das Gericht hält den Täter aus Witten für allgemeingefährlich.
Das Landgericht Bochum hat einen 42-jährigen Mann aus Witten, der seine Lebensgefährtin fast halbtot geschlagen hat, in eine geschlossene psychiatrische Klinik eingewiesen. Er leide an einer schizophrenen Psychose und stelle eine erhebliche Gefahr für die Allgemeinheit dar. Gleichzeitig wurde er wegen Schuldunfähigkeit freigesprochen.
Angeklagter aus Witten fügte Lebensgefährtin schwere Kopfverletzungen zu
Der Mann war am 8. Juli 2018 auf seine inzwischen von ihm getrennte Freundin losgegangen. Er versetzte ihr nicht nur Faustschläge, sondern schlug sie auch mit einer Stange. Dabei erlitt die 50-Jährige schwere Kopfverletzungen, die laut Gutachter sogar hätten lebensgefährlich sein können.
Im Krankenhaus wurden ein doppelter Kieferbruch und eine Nasenbeinfraktur diagnostiziert. „Ich war nach drei Schlägen bewusstlos“, hatte die Frau Ende März ausgesagt. Noch heute leide sie unter Gefühlsstörungen im Gesicht. Ihr mussten sämtliche Schneidezähne entfernt werden. Der Angeklagte behauptete bis zuletzt, die Frau habe sich selbst mit einer Wodkaflasche auf den Kopf geschlagen und sei mit dem Gesicht auf den Boden gefallen.
Gericht spricht von „Liebeswahn“: 42-jähriger Täter aus Witten war schnell eifersüchtig
Zwischen den beiden hatte es ständig Streit gegeben. Zwischen Juni und September 2018 soll der Mann insgesamt dreimal gegenüber seine Lebensgefährtin gewalttätig geworden sein. Die Anklage warf ihm gefährliche Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung vor. Einmal soll er ihr gedroht haben, sie umzubringen.
Der Angeklagte war schnell eifersüchtig, auf alles und jeden. Er soll auch schon auf einen Nachbarn losgegangen sein. Er leide unter Größenwahn sowie Liebes- und Eifersuchtswahn, hatte eine Ärztin als Gutachterin ausgesagt. Der Mann nehme die Realität verzerrt wahr. „Er sieht sich als Opfer von Rassisten. So werde sein Essen vergiftet“, sagte die Sachverständige. Aufgrund seiner Psychose sei er zur Tatzeit schuldunfähig gewesen.
Mann aus Witten hat ein langes Vorstrafenregister
Der 42-Jährige hat bereits zahlreiche Vorstrafen wegen Drogenbesitz, Beleidigung, Körperverletzung, Hehlerei, Falschaussage, Betrug, Sachbeschädigung und Diebstahl. Nun bleibt er erst einmal in der Klinik. Ende offen.
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