Ein Wittener, der seine Freundin schwer verletzt haben soll, soll sich mit dieser ständig gestritten haben. So seine Betreuerin vor Gericht.

Witten. Im Prozess gegen einen 42-jährigen Wittener, der seine Lebensgefährtin mehrfach geschlagen und bedroht haben soll, hat das Landgericht Bochum am Donnerstag die Betreuerin des Angeklagten gehört. „Es gab ständig Streit zwischen den beiden“, sagte die Frau vor Gericht aus. Zwischen Juni und September 2018 soll der Mann drei Mal auf die acht Jahre ältere Frau losgegangen sein.

Am 8. Juli 2018 soll er mit einer Stange auf sie eingeschlagen und sie im Kopfbereich schwer verletzt haben. „Ich habe ihr nichts getan“, verteidigte sich der Angeklagte. Seine Freundin habe ihm eine Falle gestellt und wolle sich rächen. „Meine Lebensgefährtin verletzte sich selbst“, so der Wittener. Die Staatsanwaltschaft geht von Straftaten im Zustand verminderter Schuldfähigkeit aus. Die Betreuerin berichtete, dass der Angeklagte unter einer Psychose litt.

Mann bekommt in Klinik Mittel zur Beruhigung

Der Mann soll auch auf Nachbarn seiner Freundin losgegangen sei, als sich diese ihm in den Weg stellten. Die Anklagen lauten auf gefährliche Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung. Er habe sich mit seiner Freundin gestritten, sie aber nicht geschlagen, betonte der 42-Jährige. Er sei sehr eifersüchtig, sagte der Angeklagte. Bei seiner Lebensgefährtin, mit der er vier Jahre zusammen war, habe er sich bereits mehrfach entschuldigt. „Ich liebe sie und wir sehen uns regelmäßig“, erläuterte er den Richtern.

Die Richter wiesen den Mann zuletzt in eine geschlossene psychiatrische Klinik ein. Eine Gutachterin verfolgt die Verhandlung. Im September 2018 soll er laut Anklage die Frau bedroht haben, sie umzubringen. Sein Mandant leide an einer „Realitätsverdrängung“, meinte sein Verteidiger. In der Vergangenheit erhielt der Angeklagte, der unter psychischen Problemen leidet, Depotspritzen. Aktuell bekommt er in der Klinik Präparate zur Beruhigung. Der Prozess wird fortgesetzt.