Witten. Kunden und Verkäuferinnen ohne Mundschutz - das wird es in Witten ab Montag nicht mehr geben. Die neue Verordnung findet ein positives Echo.
Die ersten Reaktionen auf die Einführung der Maskenpflicht ab Montag (27.4.) fallen in Witten positiv aus. Das hätte sie sich schon früher gewünscht, sagt eine Kassiererin in einem Supermarkt in der City. Stadt und Kreis begrüßen den Schritt der Landesregierung, nun auch in NRW das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Einkaufen sowie in Bus und Bahn anzuordnen.
Das sei doch auch eine Sache des Respekts dem anderen gegenüber, sagt die Kassiererin, die zwar hinter einer Plexiglasscheibe sitzt, aber wie der Rest der Belegschaft keinen Mundschutz an diesem Mittwoch (22.4.) trägt. Das taten auch die rund 15 Kunden nicht, die zur Mittagszeit im Laden waren. Draußen in der Fußgängerzone sieht man mittlerweile zwar mehr Passanten mit einer Schutzmaske, spätestens seit der Öffnung der Läden vor drei Tagen. Aber bei der Mehrheit sucht man sie noch vergebens. Ab Montag (27.4.) darf kein Geschäft mehr ohne irgendeine Art von Schutz betreten werden. Das gilt sowohl für die Kundschaft als auch das Personal.
Landrat Olaf Schade begrüßt eindeutige Regelung
Die schon eine haben, reagieren durchweg positiv auf den neuen Erlass. „Ich finde das gut. Es macht ja nur Sinn, wenn alle eine tragen und nicht nur wie jetzt zehn Prozent“, sagt Katja Bremer (41), die den von einer Freundin genähten Mundschutz trägt. Loretta (21) und Lorrene (22), die gerade zur Telekom wollen, gehen ungeschützt gar nicht mehr in die Öffentlichkeit. Auch eine Schuhverkäuferin begrüßt den Schritt der Landesregierung. „Super“, sagt sie. „Ich hab’ zwar selbst eine Maske, aber eben nicht alle Kunden.“
Positiv reagiert auch der EN-Kreis als oberste Gesundheitsbehörde. „Angesichts der Tatsache, dass wir gerade die größte Pandemie seit 100 Jahren erleben, ist diese nun eindeutige Regelung viel besser als der bisher praktizierte Bürgerentscheid mit Hätte-, Könnte, Sollte- Optionen“, sagt Landrat Olaf Schade. Er und die Bürgermeister hatten morgens in einer Telefonkonferenz noch die Vermeidung eines Flickenteppichs gefordert, bevor mittags dann die Landesverordnung bekannt wurde. Durch unterschiedliche Kann-Regelungen seien die Menschen nur unnötig verunsichert worden, heißt es.
Witten und andere EN-Städte hätten selbst gehandelt, wenn vom Land nichts gekommen wäre
Wenn es keine landesweite Verordnung gegeben hätte, „hätten wir spätestens Montag eine entsprechende Verordnung auf den Weg gebracht“, sagt Wittens Bürgermeisterin Sonja Leidemann. Sie meint damit alle neun Städte im Kreis. Leidemann appelliert eindringlich, den Mund-Nasen-Schutz auch jetzt schon freiwillig zu tragen, ob in Läden oder im ÖPNV.
Und was wird nun am Montag in Witten und im Kreis Pflicht? „Getragen werden soll eine Mund-Nasen-Bedeckung beziehungsweise eine so genannte Alltagsmaske“, erklärt Kreissprecher Ingo Niemann. Da Masken weiterhin Mangelware seien, könnten die Verwaltungen keine zur Verfügung stellen. Deshalb sind auch Schals oder Tücher erlaubt, um Mund und Nase zu schützen.
Letzteres wird auch jenen Schülern empfohlen, die am Donnerstag (23.4.) in die Schule zurückkehren und mit dem Bus fahren. Sie sollten ebenfalls den nötigen Mindestabstand wahren und sich nicht umarmen, bittet Bürgermeisterin Leidemann, „auch wenn das Wiedersehen Freude bereitet.“
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