Witten. Ein Mountainbiker, der im Muttental in Witten schwer gestürzt ist, hat die Intensivstation wieder verlassen. Es gab zwei Unfälle in kurzer Zeit.

Auf den kurvigen und teils steilen Waldwegen im Muttental sind innerhalb von zwei Stunden gleich zwei Mountainbiker bei Sprüngen verunglückt. Ein 18-Jähriger stürzte so schwer, dass er mit einem Rettungshubschrauber der Johanniter in eine Klinik nach Dortmund geflogen wurde. Dort lag er zeitweise auf der Intensivstation. Inzwischen soll es ihm besser gehen.

Der junge Mann war am Dienstag (7.4.) nach 20 Uhr mit zwei Freunden im Wald an der Muttentalstraße in Witten-Bommern unterwegs, auf oder in der Nähe der bei Mountainbikern beliebten, extra angelegten Strecke. Als er mit seinem Fahrrad über einen Hügel sprang und sich dabei offenbar fotografieren ließ, verlor er laut Polizei bei der Landung die Kontrolle über sein Rad. Bei immer noch hohem Tempo flog der gut geschützte 18-Jährige über den Lenker und verletzte sich schwer.

Zufällig war ein Arzt vor Ort, der sich um den Schwerverletzten in Witten kümmerte

Der schwerverletzte Mountainbiker aus Witten wurde mit einem Hubschrauber der Johanniter in eine Klinik in Dortmund geflogen. Dieses Foto entstand zu einem früheren Zeitpunkt im Bad Berleburger Raum.
Der schwerverletzte Mountainbiker aus Witten wurde mit einem Hubschrauber der Johanniter in eine Klinik in Dortmund geflogen. Dieses Foto entstand zu einem früheren Zeitpunkt im Bad Berleburger Raum. © WP/Archiv | Matthias Böhl

Neben seinen Begleitern kümmerte sich ein zufällig vorbeikommender Arzt um den Verletzten, bis die Retter eintrafen. Die Polizei will jetzt auch noch die Fotos der Mountainbiker auswerten.

Knapp zwei Stunden vor diesem Unfall war schon ein anderer Mountainbiker verunglückt, als er die steile „Down-Hill“-Strecke runterfuhr und beim Sprung über eine Schanze ebenfalls einen Satz machte. Er kam ins Krankenhaus, wo er zur Beobachtung blieb.

Gerade das schöne Wetter hat in den vergangenen Tagen ungewöhnlich viele Mountainbiker angezogen. Witten ist für sie ein beliebtes Revier, mit einer geduldeten Strecke im Muttental, sieben angelegten Pisten am Kohlensiepen sowie steileren Wegen etwa am Wartenberg. Querfeldein geht es mit dicken Reifen in den Wald. Ein erfahrener Mountainbiker warnt davor, wie überlaufen wegen der Corona-Krise derzeit etwa das Muttental sei.

Mountainbiker aus Witten warnt: Jeder sollte sein Können richtig einschätzen

„Alle haben frei und wollen in die Natur“, sagt Jannik Bußmann, seit Dezember Vereinsvorsitzender der „Happy Trail Friends“, die die öffentlich zugängliche Anlage am Kohlensiepen gepachtet haben. „Jeder sollte sein Können richtig einschätzen und sich nicht übernehmen“, sagt der 27-Jährige, der seit acht Jahren Mountainbike fährt und in Witten bisher „nie“ von nennenswerten Unfällen gehört hat.

Doch gerade jetzt, in der Corona-Zeit, solle man angesichts der teilweise auch von Spaziergängern stärker genutzten Wege nicht zu viel riskieren. „Es tut keinem weh, mal einen Sprung weniger zu machen“, sagt Jannik. Er warnt auch davor, gegen das Kontaktverbot zu verstoßen und in Vierer- oder sogar Zehner-Gruppen zu fahren, wie es teilweise vorkomme. „Wir sind nur noch zu zweit unterwegs.“ „

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