Witten. Trotz Corona sind die Stationsinspektoren der Deutschen Bahn im Einsatz. Am Dienstag (7.4.) haben sie den Hauptbahnhof in Witten kontrolliert.

Sie tauschen ein Schild aus, ziehen Linien an den Bahnsteigen nach oder testen den Aufzug – Ayhan Gencay und Uwe Plinke arbeiten als Stationsinspektoren bei der Deutschen Bahn und nehmen regelmäßig rund 55 Bahnhöfe in NRW unter die Lupe. Denn der Bahnverkehr muss auch in der Corona-Krise weitergehen.

Am Dienstagmorgen (7.4.) starten Ayhan Gencay (49) und sein Kollege Uwe Plinke (60) ihren Rundgang am Wittener Hauptbahnhof an den Aufzügen im Tunnel. Die Stationsinspektoren prüfen, ob die Türen richtig schließen und sich alle Knöpfen bedienen lassen. "Wenn der Notruf nicht funktioniert, muss der Aufzug still gelegt werden", sagt Gencay.

Kleine Reparaturen erledigen die Stationsinspektoren in Witten sofort

Dann geht's die Treppe hoch zu den Bahnsteigen. Die beiden Männer mit den orangefarbenen Warnwesten kontrollieren, ob die digitalen Anzeigetafeln in Ordnung sind. Die Schmiererei auf einer Glasvitrine nimmt sich Ayhan Gencay direkt vor – und beseitigt sie mit einem "Graffiti-Tuch". Größere Verschmutzungen an Wänden oder Aufzügen werden dokumentiert. Sie müssen von einer speziellen Reinigungsfirma entfernt werden.

Allein in NRW sind im vergangenen Jahr 3,6 Millionen Euro für die Beseitigung von Vandalismus- und Graffiti-Schäden draufgegangen, 800.000 Euro mehr als 2018. Für diese Summe könne ein kleiner Bahnhof modernisiert werden, sagt Bahnsprecher Stefan Deffner.

Apropos: Für die im März begonnen Umbauarbeiten am Wittener Hauptbahnhof fallen Kosten in Höhe von 5,8 Millionen Euro an. Die Bahnsteige werden von 185 auf 215 Meter verlängert, damit die neuen RRX-Züge in Witten halten können. Außerdem wird es bis Ende des Jahres neue Bahnsteigdächer, Sitzbänke, Mülleimer, Treppen und Rampen geben.

Am Hauptbahnhof in Witten gibt es keine größeren Mängel

Aber zurück zu unseren beiden Stationsinspektoren. Mängel, die Ayhan Gencay und Uwe Plinke nicht direkt beseitigen können, werden an die Teamleitung weitergegeben. Die beiden machen Fotos und dokumentieren die Schäden mit Hilfe einer eigens entwickelten App auf dem iPad. Wie lange es dauert, bis ein Schaden repariert wird, sei ganz unterschiedlich, sagt Ayhan Gencay. Fehlende Ersatzteile oder lange Lieferzeiten könnten schon einmal dafür sorgen, dass Bahnhofsbereiche für längere Zeit gesperrt werden müssten.

Sollten die Mitarbeiter Mängel feststellen, wie zum Beispiel lose Pflastersteine, müssen diese sofort repariert werden. Auch einige Hinweisschilder, wie zum Beispiel das sogenannte "Engelsschild" dürfen in keinem Fall fehlen. Das Schild hängt an jedem Ende eines Bahnsteigs und soll Menschen daran hindern, weiterzugehen. "Wenn das Schild fehlt, lassen wir sofort alles stehen und liegen", sagt Genacy. Neue Schilder haben die Stationsinspektoren immer im Auto und können sofort angebracht werden.

Doch am Dienstag (7.4.) sind die Stationsinspektoren zufrieden. Keine Hinweisschilder fehlen und auch die Aufzüge sind in einwandfreiem Zustand. Außer einigen Schmierereien wurden diesmal keine Mängel festgestellt.

Weitere Bilder der Bahnhofsinspektion am Dienstag (7.4.) finden Sie hier.

Info:

Der Fahrplahn im öffentlichen Personennahverkehr ist wegen der Corona-Krise ausgedünnt. So gilt derzeit grundsätzlich der Samstagsfahrplan. Statt der Straßenbahn fahren nur Busse auf den Linien 309 und 310. Den Fahrgästen bleibt dadurch das Umsteigen zwischen Langendreer, Crengeldanz, Innenstadt und Heven derzeit erspart. Außerdem gilt die Verbindung als barrierearm. Es entfallen aber die Haltestellen "Papenholz“ (Alternative: „Crengeldanz“) und "Am Steinberg“. In der Gegenrichtung hält der Bus nun an der gleichnamigen Haltestelle der Linie 375 auf der Universitätsstraße.

Die Züge der RB 40 von Essen über Witten nach Hagen fahren regulär, der RE16 von Essen über Witten nach Siegen entfällt. Der RE4 von Dortmund über Witten nach Aachen wurde ebenfalls gestrichen. Fahrgäste nach Dortmund können die S-Bahn-Linie 5 nutzen, die aber derzeit nur noch stündlich fährt. Die Kürzungen im Bahnverkehr gelten vorläufig bis nach den Osterferien.