Witten. Es sind nur Vorarbeiten für den großen Umbau der L 924 in Witten, aber die haben es schon in sich. Die Straße ins Hammertal wird zur Baustelle.

Nach Ostern beginnen die Vorarbeiten für den Umbau der staugeplagten L 924 zwischen dem Steinenhaus und der Autobahnauffahrt Herbede. Straßen NRW baut auf der Wiese rechts vor Wengeler & Kalthoff (Fahrtrichtung Hattingen) ein großes Regenrückhaltebecken. Die Richtlinien für den Straßenausbau in einem Wasserschutzgebiet machen das erforderlich.

Der rote Kreis markiert die Stelle, wo das neue Regenrückhaltebecken an der L 924 in Witten gebaut wird - kurz vor der Firma Wengeler & Kalthoff in Fahrtrichtung Hattingen.
Der rote Kreis markiert die Stelle, wo das neue Regenrückhaltebecken an der L 924 in Witten gebaut wird - kurz vor der Firma Wengeler & Kalthoff in Fahrtrichtung Hattingen. © Witten | Stadt

Das Regenrückhalte- und Trennbecken in Höhe der Autobahnbrücke soll den Bereich vor Überflutungen bei Starkregen schützen und das Oberflächenwasser der Wittener Straße auffangen, damit Öl und Benzin nicht in Gewässer wie den Kamperbach oder die Ruhrwiesen gelangen. Ein ganzes Jahr ist für den 1,7 Millionen Euro teuren Bau veranschlagt. Am Dienstag (14.4.) soll es losgehen. Ursprünglich sollte das schon 2019 der Fall gewesen sein. Parallel dazu hat Entwässerung Stadt Witten (ESW) bereits mit der Verlegung des Kamperbachs begonnen.

Die Arbeiten zur Verlegung des Kamperbachs an der L 924/Höhe Kämpenstraße haben schon begonnen. Entwässerung Stadt Witten (ESW) ist dafür zuständig.
Die Arbeiten zur Verlegung des Kamperbachs an der L 924/Höhe Kämpenstraße haben schon begonnen. Entwässerung Stadt Witten (ESW) ist dafür zuständig. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Rechts von der Wittener Straße (Fahrtrichtung Steinenhaus, vor Wengeler & Kalthoff, weiter hinten) baut Straßen NRW das Regenrückhaltebecken.
Rechts von der Wittener Straße (Fahrtrichtung Steinenhaus, vor Wengeler & Kalthoff, weiter hinten) baut Straßen NRW das Regenrückhaltebecken. © Straßen NRW

Der Verkehr wird in den ersten 14 Tagen halbseitig an der Baustelle zwischen der Autobahnauffahrt Herbede und Steinenhaus vorbeigeleitet. Eine provisorische Ampel ist tagsüber in Betrieb, wird aber nach Feierabend und am Wochenende wieder ausgeschaltet. In dieser ersten Phase lässt Straßen NRW das Baufeld freiräumen und die Baustellenzufahrt sowie die Brunnen für die Grundwasserabsenkung herstellen.

Nach zwei Wochen kann der Verkehr wieder in beiden Richtungen fließen – so lange, bis die eigentliche Sanierung der Straße zwischen Aral-Tankstelle und Autobahn beginnt. Weitere kleinere Einschränkungen sind aber auch während des Baus des Regenrückhaltebeckens noch möglich.

Die eigentliche Großbaustelle auf der L 924 in Witten folgt im nächsten Jahr

Das alles ist nur ein Vorgeschmack auf die Großbaustelle ab 2021, wenn der Oberflächenbau der ziemlich kaputten Wittener Straße beginnt. Dann fließt der Verkehr nur noch in Richtung Hattingen. Alles andere wird umgeleitet. Ob sich die Arbeiten nahtlos an den Bau des Regenrückhaltebeckens anschließen, vermag Behördensprecher Andreas Berg derzeit noch nicht sagen. „Angestrebt ist das.“

Gleichzeitig verweist Berg auf die letzten nötigen Planungsschritte, Ausschreibungen und Vergaben. Der Straßenbau nimmt mindestens ein weiteres Jahr in Anspruch. Voraussichtlicher Fertigstellungstermin wäre also 2022 – optimistisch gedacht vielleicht im Frühjahr oder Sommer. Es kann aber auch Herbst oder später werden, je nachdem, wann’s losgeht.

Zweiter Linksabbieger zur A 43 und Knotenpunkt mit Ampel in Höhe der Kämpenstraße in Witten

Zunächst entsteht ein neuer Kanal zwischen Aral-Tankstelle und Regenrückhaltebecken. Danach folgen Fahrbahnsanierung, Bau eines neuen Radweges (auf der Seite gegenüber Bötzel), Bau eines neuen beampelten Knotenpunkt Höhe Kämpenstraße und eines zweiten Linksabbiegers zur Autobahnauffahrt Herbede. Zum guten Schluss gibt’s noch zwei neue Versickerungsbecken im Bereich Kämpenstraße. Auf Auto- und Busfahrer kommt eine lange Geduldsprobe zu.

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