Witten. Ein geschottertes Wegstück in Stockum sorgt für Ärger. Laut Gerichtsurteil müsste die Stadt Witten den Mangel beseitigen. Doch sie tut es nicht.

Ein kleines Straßenstück in Witten-Stockum bereitet den Anwohnern seit geraumer Zeit Probleme: Es geht um den Pflugweg. Genauer: um jenen Teil, der als geschotterter Stichweg vor dem Grundstück der Häuser Nr. 37 und 39 endet und der Stadt gehört. "Darüber läuft das Wasser von der nahe, aber höher gelegenen Hörder Straße auf unser Grundstück und verstopft die Kanalisation", sagt Ludger Redenz. Einmal hat er schon geklagt - und Recht bekommen. Bald folgt Klage Nummer zwei.

Denn bislang habe die Stadt nicht reagiert. Dabei gehe es laut Redenz, der seit 1992 in dem Haus mit den acht Eigentumswohnungen lebt, nicht nur um die verstopfte Kanalisation. "Ich warte fast täglich darauf, dass sich dort jemand die Knochen bricht", sagt der 67-Jährige. Das geschotterte Wegstück sei uneben, Steine stehen hoch. Das sei gefährlich, vor allem für Ältere. "Mit einem Rollator können Sie da nicht langgehen."

Schon 2011 schilderte der Anwohner der Stadt Witten das Problem

Schon 2011 wurde Ludger Redenz in der Bürgersprechstunde der Bürgermeisterin vorstellig, schilderte seine Sorgen sowohl Sonja Leidemann als auch dem anwesenden Mitarbeiter des Tiefbauamtes. "Die wollten sich um eine Lösung bemühen, aber nichts ist passiert." Im März 2018 setzte er der Stadt eine Frist - ohne Resultat. Im Mai schrieb er er erneut an die Stadt und erhielt keine Antwort. Dann schaltete Redenz einen Rechtsanwalt ein.

Im September 2019 habe das Landgericht Bochum entschieden, dass die Stadt den Mangel beseitigen müsse. "Leider haben die dafür aber keine Frist gesetzt", bedauert der Stockumer im Nachhinein. Er versteht das Verhalten der Stadt nicht. Denn eigentlich würde es ihm und den anderen Anwohnern reichen, wenn das Straßenstück geteert würde. Doch die Stadt sperre sich gegen diese "kleine Lösung", wolle stattdessen eine teure Kanalisation legen.

Wittener Stadtsprecher: Wir planen gerade den Ausbau des Stichwegs

Auf Anfrage erklärt Stadtsprecher Jörg Schäfer: "Wir sind derzeit dabei, den Ausbau des Stichwegs zu planen. Um das Grundstück von Herrn Redenz zu schützen, bereiten wir aktuell provisorische Maßnahmen vor. Wenn klar ist, welche Maßnahmen genau wir durchführen werden, werden wir natürlich Herrn Redenz informieren."

Doch der hat die Nase voll. "So wurde ich schon die ganze Zeit vertröstet." Deshalb wird er nun im Auftrag der Eigentümergemeinschaft erneut klagen. Der Anwalt sei beauftragt. Seine Kritik: "Die Stadt hatte zwei Jahre Zeit und trotz Gerichtsurteil tut sich nichts."

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