In Witten hat es am Wochenende kaum Verstöße gegen die verschärften Sicherheitsauflagen wegen Corona gegeben. Es gab nur einzelne Ausreißer.
Witten. Wenn es nach dem Verhalten der Wittener ginge, müsste es keine Ausgangssperre geben. Die meisten Menschen in der Ruhrstadt haben sich am Wochenende trotz des schönen Frühlingswetters offenbar an die verschärften Sicherheitsauflagen wegen der Corona-Gefahr gehalten und blieben meist zu Hause. Nur hier und da gab es Ausreißer.
Die Innenstadt war am Sonntag (22.3.) menschenleer. Am Samstag (21.3.) verloren sich einzelne Passanten, um Lebensmittel, Drogerieartikel oder Medikamente zu kaufen – oder auf den Wochenmarkt zu gehen. In den meisten Fällen hielten sie offenbar den nötigen Abstand zueinander ein, mindestens 1,50 Meter, besser zwei Meter oder mehr, um eine rasante Verbreitung des Coronavirus zu vermeiden.
Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in den Geschäften
In den Geschäften, die noch geöffnet sein dürfen, wurden die Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren. Boni ließ Kunden nur einzeln herein, Drogeriemarktkassiererinnen wie bei dm haben Schutzscheiben, vor den Kassen in den Supermärkten sind Abstandslinien markiert.
Verbot von Außengastronomien zeigt in Witten ebenfalls Wirkung
Gewirkt hat auch das Verbot vom Freitag (20.3.), nach Kneipen und Eisdielen nun ebenfalls die Außengastronomien von Restaurants zu schließen, die ja nach wie vor bis 15 Uhr geöffnet sein dürfen. Selbst an Wittens „Hotspot“ Cafe Extrablatt war nun nichts mehr los.
Allerdings gilt in Witten noch keine Personenbegrenzung – anders als in Städten wie Bochum, wo nicht mehr als zwei Menschen draußen zusammenkommen dürfen – außer Familien, Menschen bei Einkäufen oder auf der Arbeit. Das führt dazu, dass solche Ansammlungen in Witten eigentlich nicht geahndet werden können – selbst wenn die Polizei gerade um die Ecke ist. So geschah es am Sonntagmittag (22.3.).
Junge Leute in Witten schießen von sich ein Gruppenfoto und haben Spaß
Eine Gruppe von rund zehn gut aufgelegten jungen Leuten hatte sich vor Bennos Brauhaus an der Wiesenstraße zum Gruppenfoto aufgestellt – keine Corona-Party, aber ein „Corona“-Bild. „Corona, Corona“, riefen sie und – sich der Regeln oder Empfehlungen offenbar durchaus bewusst – „Abstand, Abstand“.
Gefragt, ob man da nicht eingreifen könne, sagte der Fahrer einer Streifenwagenbesatzung, die fast zeitgleich auf der Bahnhofstraße Präsenz zeigte: „Nein, legal ist legal.“ Der Beamte machte keinen Hehl daraus, dass er sich in diesem Punkte schärfere Regeln des Krisenstabs wünscht, der in Witten täglich tagt. Bis Sonntagnachmittag wurden aber nichts dergleichen bekannt.
Sperrung von Naherholungsgebieten zahlt sich in Witten aus
Die verschärften Sicherheitsauflagen, die die Stadt zuletzt am Freitag erlassen hatte, und wohl auch die bundesweit indirekt angedrohten Ausgangsbeschränkungen zeigten aber sonst durchaus Wirkung. „Im Großen und Ganzen halten sich die Leute an die Regeln“, so die Polizei. Sie kontrollierte auch am Hohenstein, der wie der Hammerteich, Stadtpark und Kahle Plack seit Freitag gesperrt ist, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Fazit: Die Sperrung wirkt.
Dass hier und da ein Spaziergänger oder Jogger mal durchflutschte – geschenkt. Ansonsten waren zwar einige Menschen zu Fuß bei dem schönen Wetter unterwegs – oft aber alleine oder nur mit der Familie. Viele sind zu Hause geblieben. Ein Anziehungspunkt gerade am Sonntag war bei dem schönen Wetter allerdings einmal mehr der Kemnader See.
Stadt Witten: Es hat nur sehr wenige Verstöße gegeben
Die Stadtverwaltung ist ebenfalls zufrieden. Es habe sehr wenige Fälle gegeben, wo das Ordnungsamt eingreifen musste, sagt Sprecher Jörg Schäfer. Dann hätten sich die Menschen gleich einsichtig gezeigt - etwa jene, die offenbar in fröhlicher Runde den Grill anschmeißen wollten.
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