Witten. Es gibt neun neue Coronafälle im Kreis – insgesamt nun 61. In Witten schien die Zahl zurückgegangen zu sein, was aber nicht zutrifft. Ein Fehler?
Die Zahl der Corona-Fälle hat sich seit Freitag im EN-Kreis von 52 auf 61 erhöht (Stand Samstag 15 Uhr). Für Witten meldet das Gesundheitsamt 16 Fälle, was kein Anstieg ist, aber auch kein Rückgang, wie man erst vermuten konnte, nachdem am Freitag 17 Fälle gemeldet worden waren.
Der Grund für das Zahlen-Wirrwarr: Versehentlich war ein Fall beim Kreis doppelt gezählt worden, weshalb Witten am Freitag auf 17 gekommen war – was aber nicht zutraf. Den Fehler in der Statistik erklärt Kreis-Sprecherin Franziska Horsch mit den vielen Datensätzen, um die 1500, die man derzeit täglich bearbeiten müsse.
Sechs neue Corona-Fälle in Wittens Nachbarstadt Herdecke
Den stärksten Anstieg gibt es diesmal in Herdecke. Dort hat sich die Zahl der bestätigten Corona-Fälle von vier (Freitag) auf jetzt zehn erhöht. Jeweils eine Neuinfektion gibt es in Hattingen (jetzt 9) Gevelsberg (8), Sprockhövel (8) und erstmals in Schwelm (1). Unverändert blieben die Zahlen für Wetter (6) und Breckerfeld (1).
Die Zahl der „begründeten Verdachtsfälle“ hat sich im EN-Kreis um 43 auf 548 erhöht. In Witten kamen zwölf hinzu (jetzt 156). Erfasst sind in dieser Zahl alle Personen, die Kontakt zu einem Infizierten hatten. In Hattingen gibt es jetzt 84 Verdachtsfälle (Freitag 80), in Herdecke 72 (59), in Gevelsberg 57, in Sprockhövel 56 (57), in Ennepetal, wo ein mit dem Coronavirus infizierter Mann am Donnerstag verstorben ist, 40 Verdachtsfälle (35), in Schwelm unverändert 34, in Wetter 33 (30) und in Breckerfeld nach wie vor 16. All diese Menschen müssen 14 Tage in Quarantäne bleiben – ebenso wie nunmehr 1016 (Freitag 878) Personen, die Kontakt zu diesen „begründeten Verdachtsfällen“ hatten. Damit dürfen insgesamt 1625 EN-Bürger (Freitag 1435) ihr Haus momentan nicht verlassen.
Zahl der mobilen Tests im Kreis wird auf täglich rund 60 erhöht
Der Kreis will ab Montag (23.3.) die Zahl seiner mobilen Corona-Tests erhöhen. Schafften die Teams, die inzwischen auf vier aufgestockt wurden, bisher rund zehn Rachenabstriche am Tag, sollen es künftig jeweils zirka 15 sein. Die Besatzungen der vier Fahrzeuge, die „begründete Verdachtsfälle“ zuhause für den Test aufsuchen, erweitern ihre täglichen Einsatzzeiten.
„Wir passen die Zeiten bei den mobilen Testungen an. Sonst ist das nicht mehr zu bewältigen“, sagt Kreissprecherin Franziska Horsch. Die Zahl der Tests zu erhöhen, das war ein Ergebnis aus dem Krisenstab, der auch am Samstag (21.3.) getagt hat. Er kommt täglich zusammen.
Alle Patienten aus der Reha-Klinik Ennepetal nun zu Hause in Quarantäne
Wie der Kreis mitteilte, befinden sich mittlerweile alle Patienten der Reha-Klinik Königsfeld in Ennepetal, die am Mittwoch (18.3.) geschlossen wurde, in häuslicher Quarantäne. Ein Mitarbeiter war positiv auf das Virus getestet worden. Ein Großteil der 190 Patienten konnte eigenständig abreisen. Für 31 wurde ein Rücktransport organisiert, meist im Krankenwagen unter „Einhaltung strenger Infektionsschutzregeln“, so das Gesundheitsamt. Ein Patient stammte aus Niedersachsen, alle anderen mussten in verschiedene Regionen von NRW gebracht werden.
„Viele bedankten sich bei den Einsatzkräften“, sagt Einsatzleiter Frank Schacht von der Feuerwehr Ennepetal. Zwei Patienten blieben zunächst in der Klinik, weil ihr Testergebnis auf eine Infektion mit dem Corona-Virus noch ausstand. Als am Samstagmittag (21.3.) die Meldung kam, dass beide negativ getestet wurden, organisierte der Krisenstab des Kreises auch ihre Transporte, so dass sie ebenfalls noch am Samstag nach Hause kamen.https://www.waz.de/staedte/witten/coronavirus-en-landrat-muss-in-haeusliche-quarantaene-id228706547.html