Witten. Eine Lehrerin der Hüllbergschule in Witten wurde positiv auf das Coronavirus getestet. 37 weitere Personen zeigen nun Symptome.

37 Schüler und Lehrer der Hüllbergschule in Witten-Annen wurden am Donnerstag (19.3.) auf das Coronavirus getestet. Nachdem das Testergebnis einer Lehrerin der Grundschule am Montag (16.3.) positiv ausgefallen war, ordnete das Kreisgesundheitsamt bereits eine 14-tägige häusliche Quarantäne für die 168 Schüler und Lehrer an. Alle gelten als "enge Kontaktpersonen". Getestet wurden am Donnerstag nur diejenigen, die über Symptome klagen.

Die 168 Schüler und Lehrer haben von der Schulleitung einen Fragebogen zugeschickt bekommen, erzählt eine Erzieherin, die am Donnerstag ebenfalls getestet wurde. "Man konnte ankreuzen, welche Symptome man hat", sagt sie. 37 Personen wurden daraufhin am Donnerstag getestet. Einige besorgte Eltern würden sich jedoch wünschen, dass auch Kinder, die keine Symptome zeigen, getestet werden, sagt Kreissprecher Ingo Niemann. Das sei aber nicht möglich. "Wir können nicht alle testen lassen", sagt er. Die Labore seien bereits jetzt überlaufen. Außerdem sei es laut Robert-Koch-Insitut (RKI) nicht vorgesehen, dass Personen, die keine Symptome zeigen, getestet werden.

40 Einsatzkräfte waren an der Hüllbergschule in Witten im Einsatz

Rund 40 Einsatzkräfte vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), dem Technischen Hilfswerk (THW), der Feuerwehr und dem Ordnungsamt waren am Donnerstagmorgen an der Hüllbergschule in Witten im Einsatz. Mit Flatterband und Absperrbaken wurde das Schulgelände weiträumig abgesperrt. Nur die 37 Schüler und Lehrer sowie die Eltern der Kinder durften das Gelände betreten.

"Wir haben uns entschieden, die Tests an der Schule durchführen zu lassen", sagt Kreissprecher Ingo Niemann. Zwar gäbe es auch eine mobile Test-Station, die sei jedoch nur für 10 bis 13 Personen am Tag ausgelegt. "Dann wären wir drei Tage nur mit den Schülern und Lehrern der Hüllbergschule beschäftigt gewesen".

Die meisten Eltern, die ihre Kinder brachten, fuhren in ihren Autos durch eine Schleuse – eine Art „Drive-in“-Zelt, das die Fahrbahn überspannte. Vater oder Mutter hielten ihre Hände aus dem Fenster, um sie von DRK-Mitarbeitern in Schutzanzügen desinfizieren zu lassen. Dann nahmen die Eltern im Auto mit einem Wattestäbchen einen Rachenabstrich bei den Kindern vor, bei den Erwachsenen übernahmen das die Einsatzkräfte. Die Proben kamen in ein Glasröhrchen, das sofort verschlossen wurde. Die Ergebnisse sollen in etwa ein bis zwei Tagen da sein, so Niemann.

Die Eltern sehen die Situation gelassen. "Meine Tochter hat nur Halsschmerzen", sagt ein Vater. Beunruhigt sei er deshalb aber nicht. "Wir halten es für sehr unwahrscheinlich, dass sie sich infiziert hat." Auch die Erzieherin nimmt die Situation mit Humor. Sie findet es gut, dass keine Panik verbreitet wird und nur die Personen, die Symptome zeigen, getestet werden.

Lehrerin unterrichtete auch an der Werner-Richard-Schule in Herdecke

Das positives Testergebnis der Lehrerin hatte auch für eine weitere Grundschule im Ennepe-Ruhr-Kreis folgen. Für 101 Schüler und Lehrer der Werner-Richard-Schule in Herdecke ordnete das Kreisgesundheitsamt ebenfalls häusliche Quarantäne an. Die Lehrerin hatte an beiden Schulen unterrichtet. Daher wurden auch in Herdecke am Donnerstag 45 Personen auf das Virus getestet.

Info:

Ganz ohne Probleme verlief auch der Massentest an der Hüllbergschule nicht. Das Auto einer Mutter wollte nicht mehr anspringen, sodass sie nicht durch die Schleuse fahren konnte. Hinter ihr hatte sich bereits eine lange Schlange gebildet.

Nur wenige Minuten später waren einige Helfer des THW zur Stelle und schoben den Wagen der Frau durch die Schleuse. Nachdem ein Mitarbeiter des DRK den Abstrich bei ihrem Sohn entnommen hatten, halfen ihr die Einsatzkräfte, das Auto wieder ins Rollen zu bringen.