Witten. Manfred Gaede steht das Wasser bis zum Hals. Wassermassen drohen das Haus seines Enkels zu unterspülen – doch Hilfe lässt auf sich warten.
Ein Wasserschaden hält den 82-jährigen Manfred Gaede ganz schön auf Trab. Regelmäßig muss er das Wasser am Haus seine Enkels abpumpen, damit der Keller nicht voll läuft. Die Ursache ist bisher nicht bekannt.
Bis zum Kellerlichtschacht steht das Wasser an dem Haus in der Straße „Im Hammertal“. „Mit zwei Geräten pumpen wir es regelmäßig ab“, sagt Manfred Gaede. Ansonsten würde das Wasser über die Kellerfenster in den Keller laufen. Und es ist kein Ende in Sicht.
Wasser könnte aus dem gegenüberliegenden Stollen kommen
Das Wasser fließt vom gegenüberliegenden Hang unter der Straße hindurch und kommt auf der anderen Seite am Haus von seinem Enkel an. In dem Hang liegt ein alter Bergbaustollen, der sogenannte Jäger-Stollen. Manfred Gaede vermutet, dass das Wasser dort austritt. Hier habe es in der Vergangenheit Bauarbeiten gegeben. Dadurch könnten die Abwasserleitungen beschädigt worden sein, vermutet er.
Manfred Gaede fühlt sich mit seinem Problem allein gelassen
Auch interessant
„Wir müssen zunächst herausfinden, welche Ursache für den Wasseraustritt verantwortlich ist“, sagt Harald Lambrecht von der Entwässerung Stadt Witten (ESW). Wenn der Wasserschaden etwa durch die starken Regenfälle der letzten Wochen entstanden sei, handele es sich um eine privatrechtliche Angelegenheit, mit der der Eigentümer selbst klar kommen muss. Die Stadtwerke schließen ihrerseits eine „Störung im Wassernetz“ aus .
Zwar hat der 82-Jährige Verständnis dafür, dass zuerst die Ursache gefunden werden muss. Trotzdem fühlt er sich mit seinem Problem alleine gelassen. „Ich muss ganz alleine dafür sorgen, dass das Wasser abgepumpt wird“, sagt er.
ESW sieht im Moment allerdings keine weitere Möglichkeit, die Hausbesitzer zu unterstützen. „Wir waren bereits mehrfach vor Ort und haben versucht, die überdeckten Schächte zu finden, die zu dem Stollen gehören“, sagt Harald Lambrecht. Gefunden hätten sie diese Schächte allerdings nicht. Daher hat ESW die Bezirksregierung Arnsberg ins Boot geholt. Sie prüft nun seit Mittwoch (4.3.), was die Ursache für den Wasseraustritt sein könnte.
Schäden an Hauswänden und Garage bereits absehbar
Im Garten hat die Familie Löcher gebuddelt und so herausgefunden, dass sich das Wasser bereits 20 Zentimeter unter der Erde sammelt. Das Haus drohe daher unterspült zu werden. Bereits jetzt seien Schäden an der Garage und den Hauswänden absehbar. „Das Wasser spült die Erde unter der Garage weg“, sagt Manfred Gaede. Dabei habe die Familie das Haus erst im November vergangenen Jahres gekauft.
Aus Verzweiflung hat der 82-Jährige eine E-Mail an die Bürgermeisterin geschrieben. „Das hat allerdings nicht den erhofften Erfolg gebracht“, sagt er. Sie hätte den Fall zwar an ESW weitergeleitet. Doch jetzt liegt – siehe oben – der Ball erst einmal in Arnsberg. Und das Wasser läuft weiter.