Witten. Der Wittener Hauptbahnhof soll noch in diesem Jahr umgebaut werden. Das entsprechende Schild steht schon. Witten macht sich schön für den RRX.
Bald schon sollen Pendler am Wittener Hauptbahnhof in einen hochmodernen Rhein-Ruhr-Express (RRX) steigen können. Die Fahrzeuge des RE 4, der von Dortmund über Witten und Wuppertal nach Aachen fährt, werden ersetzt. Damit die neuen RRX-Züge den heimischen Bahnhof anfahren können, wird jetzt umgebaut.
Die Bahnsteige 1/2 und 3/4 müssen von 185 auf 215 Meter verlängert werden. Denn der RRX hat rund 200 Plätze mehr als der RE 4 und ist dementsprechend länger. Derzeit stehen den Fahrgästen im RE 4 etwa 580 Plätze zur Verfügung. Außerdem wird der Bahnsteig 1/2 von 96 auf 76 Zentimeter abgesenkt, um einen barrierefreien Einstieg in die Züge zu ermöglichen.
Neue RRX-Züge fahren ab dem Fahrplanwechsel 2020/2021
Mitte diesen Monats, am 14. und 15. März, sollen die Bauarbeiten starten. Bei dieser Gelegenheit wird auch der Hauptbahnhof komplett modernisiert. Die Bahn verspricht neue Bahnsteigdächer, Sitzbänke, Mülleimer, Treppen und Rampen. Die Bauzeit beträgt ungefähr neun Monate. Die kompletten Kosten belaufen sich auf 5,8 Millionen Euro.
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember sollen die ersten RRX-Züge durch Witten rollen. Gleichzeitig sind noch Restarbeiten bei laufendem Betrieb möglich. Der neue Zug wird nicht von der Deutschen Bahn, sondern von der National Express Rail GmbH betrieben.
Zustände der Wittener Bahnhöfe haben sich im vergangen Jahr verschlechtert
Unterdessen hat sich der Zustand beider Wittener Bahnhöfe verschlechtert. Das ist dem jetzt veröffentlichten Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) von 2019 zu entnehmen. Sowohl der Wittener Hauptbahnhof als auch der Bahnhof Witten-Annen Nord schnitten im Vergleich zu den vorherigen zwei Jahren deutlich schlechter ab.
Intercity 34
Bald soll die Ruhrstadt auch an den Fernverkehr angeschlossen werden. Dann werden in Witten auch Intercity-Züge stoppen. Wittener können dann per Direktverbindung bis an die Nordsee fahren.
Der IC 34 fährt von Frankfurt über Witten bis nach Norddeich. Der Intercity soll den Wittener Hauptbahnhof im Dezember 2020 anfahren.
Während der Hauptbahnhof 2017 und 2018 noch eine gute Gesamtbewertung bekam, galt er im Vorjahr nur als „noch akzeptabel“. Die Rede ist von „geringfügigen Mängeln“. Darunter fallen vor allem die Graffiti-Schmierereien im Tunnel.
Schlimmer sieht es in Witten-Annen aus. 2019 stufte der VRR das Erscheinungsbild des Bahnhofs als „nicht akzeptabel“ ein. Auch dort gelten die Schmierereien in der Unterführung und auf dem Bahnsteig als eines der größten Probleme. Verbesserungen seien dringend erforderlich, die Finanzierung jedoch noch nicht gesichert, heißt es in dem Bericht.
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Außerdem haben weder der Wittener Hauptbahnhof noch die Station in Annen-Nord einen barrierefreien Zugang. Zwar gibt es am Wittener Hauptbahnhof einen Aufzug, jedoch keine Rampe für Rollstuhlfahrer. In Annen ist noch nicht einmal ein Aufzug vorhanden. Da kommen die Baumaßnahmen gerade recht. Schließlich soll man – zumindest am Hauptbahnhof in Witten – Ende des Jahres barrierefrei in den neuen RRX-Zug einsteigen können.