Witten. Die Kritik der Wittener am neuen Nahverkehrsplan hat Folgen: Verbesserungen gibt’s für den Schulbusverkehr, im Wullener Feld und in Heven Dorf.
Stadt, Kreis und Nahverkehrsunternehmen reagieren auf die Kritik am neuen Nahverkehrsplan, der seit Dezember in Witten gilt. Erste Verbesserungen sollen zum „kleinen“ Fahrplanwechsel im Sommer möglich sein: Dies betrifft den Schulbusverkehr, die Anbindung des Gewerbegebiets „Wullener Feld“ und den vielfach bemängelten Knotenpunkt Heven-Dorf.
Die Online-Petition der Vormholzerin Petra Liermann hatte 1.500 Unterschriften gegen die Veränderungen mit 55 konkreten Verbesserungsvorschlägen gebracht. Zahlreiche Menschen nutzten auch die Online-Umfrage der Stadt, die zu 230 weiteren konkreten Anregungen führte. Fast 40 Menschen hatten außerdem telefonisch, per Brief oder persönlich Kritik oder Wünsche bei der Stadt geäußert.
Auf diesen Druck aus der Bevölkerung hin hatte Bürgermeisterin Sonja Leidemann nun Vertreter der Stadt, des Kreises, der Bogestra und der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) zu Gast. „Wir nehmen die Klagen aus der Bevölkerung ernst und sind froh, dass hier alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um Schwächen im Angebot möglichst schnell zu korrigieren“, so Leidemann.
Arbeitsgruppe soll Vorschläge aufarbeiten
Als erste Maßnahme soll einerseits die Stadt Witten prüfen, welche baulichen Änderungen am vielfach bemängelten Knotenpunkt Heven-Dorf kurzfristig umsetzbar sind. Zugleich sollen Bogestra und VER analysieren, ob manche Schulen günstiger zum Schulbeginn und -ende angefahren und das Gewerbegebiet „Wullener Feld“ besser angebunden werden kann.
Außerdem wird eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Stadt Witten, EN-Kreis und den Verkehrsbetrieben eingerichtet. Diese wird regelmäßig zusammenkommen. Dort sollen auch die anderen Ergebnisse der jüngsten Online-Umfrage einfließen. „Bei allen gewünschten Fahrplanänderungen müssen die Akteure jedoch beachten, dass sich diese auf das ganze Netz auswirken können und deshalb nicht immer zeitnah umsetzbar sind“, so die Stadtverwaltung in einer Mitteilung. Der nächste Nahverkehrsplan wird voraussichtlich im Jahr 2023 beschlossen.
Verantwortliche sehen neuen Nahverkehrsplan positiv
Einig waren sich alle Beteiligten, dass die Fahrplanumstellung vom Dezember 2019 diverse Verbesserungen brachte. So sind seitdem alle größeren Stadtteile im 15-Minuten-Takt an die Innenstadt angebunden, die Fahrgäste können auch die Universität Witten/Herdecke besser erreichen. Auch Heven-Dorf und Langendreer sind nun im 15-Minuten-Takt verbunden, in Langendreer bestehen mehrere Anschlüsse in Richtung Bochum und Dortmund. Durch den Abbau von Parallelverkehren in Heven wurde die Straßenbahn gestärkt. Das Grundtaktschema mit 15, 30 und 60 Minuten wurde an den Regionalverkehr der Züge angepasst.
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