Witten. Die Online-Petition für eine bessere Busanbindung der Wittener Außenbezirke war höchst erfolgreich. Nun ist der Nahverkehr Thema im Kreistag.

1535 Menschen haben inzwischen die Online-Petition unterzeichnet, die eine Wittenerin nach dem Fahrplanwechsel im Dezember gestartet hatte. Gefordert werden Verbesserungen für einen verbesserten Nahverkehr in den Wittener Außenbezirken. Die Unterschriftensammlung endet am Donnerstag (13.2.). Die erforderliche Stimmenzahl, 1200, sind aber längst erreicht.

Diese Petition war ein Selbstläufer“, sagt Initiatorin Petra Liermann. Nicht nur im Netz gab es viel Resonanz. Täglich steckten sogar Ausdrucke mit Unterschriften in ihrem Briefkasten. „Gestern wieder zehn Bögen aus Bommern. Ich wusste gar nicht, dass dort jemand herumgegangen ist und gesammelt hat“, so die Vormholzerin.

Auch in einigen Arztpraxen hätte man offenbar gesammelt. „Ich glaube, dass der Umgang mit dem Thema in den letzten Wochen viele Wittener dazu gebracht hat, mitzumachen“, sagt Liermann. Sie rechnet sich gute Chancen aus, dass durch den öffentlichen Druck die aktuellen Busverbindungen noch einmal verbessert werden. Sie kritisiert etwa den Wegfall der Linie 320, der die Hölzer mit der Wittener Innenstadt verband. Diese Verbindung nach Kämpen wurde durch die 374 ersetzt. Der Bus fährt von Vormholz über Heven zur Ruhr-Uni. In Heven Dorf kann man dann in die Straßenbahn umsteigen, um in die City zu gelangen.

Wittenerin: „Mir fehlt die Einsicht der Politik, dass da etwas falsch gelaufen ist“

Petra Liermann aus Herbede hat die Online-Petition für einen besseren Nahverkehr in den Wittener Außenbezirken gestartet.
Petra Liermann aus Herbede hat die Online-Petition für einen besseren Nahverkehr in den Wittener Außenbezirken gestartet. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Petra Liermann, die die Petition eigentlich nur gestartet hat, weil ihre Tochter nun Schwierigkeiten hat, von Vormholz aus die Rudolf-Steiner-Schule in Heven zu erreichen, sieht vor allem die Politik in der Pflicht. „Alle reden sich schön raus und betonen, nicht dabei gewesen zu sein, als der Kreistag 2016 den neuen Nahverkehrsplan beschlossen hat“, sagt sie. „Mir fehlt die Einsicht der Politik, dass da in Witten etwas falsch gelaufen ist.“

Auf Initiative der Wittener Grünen sammelt die Wittener Stadtverwaltung seit Ende letzter Woche über ein Online-Formular Anregungen der Bürger. Bis zum 29. Februar können dort Mängel gemeldet und Vorschläge für Verbesserungen eingereicht werden. Petra Liermann hat 400 konkrete Kommentare, die über die Petition gemeldet worden waren, in einem 68-seitigen Dokument zusammengefasst und an die Stadtverwaltung geschickt. „Die wirklich von den Änderungen betroffene Gruppe sind Schulkinder und Senioren. Das sind genau die, die nicht unbedingt ein Online-Formular ausfüllen würden.“

Durch Witten-Kämpen fährt morgens ein Einsatzwagen

Eine Verbesserung gebe es schon. Durch Kämpen fährt nun morgens ein Einsatzwagen, um die Schulkinder einzusammeln. Außerdem hat das Büro des Landrats in Schwelm bestätigt, dass sich der Kreisausschuss in seiner öffentlichen Sitzung am 16. März mit der Beschwerde befasst.