Witten. Das Pumpwerk Witten hat jetzt einen „XRipper“, der Haushalts- und Hygienetücher schreddert. Diese darf man trotzdem nicht ins Klo werfen.
In den Drogeriemärkten finden sich Feuchttücher für jede Gelegenheit: für den Po, das Gesicht, zum Möbelpolieren oder Staubwischen. Die Entsorgung der reißfesten Tücher stellt die Wittener Kanalisation vor große Probleme. Denn viel zu häufig landen diese in der Toilette. Dort gehören sie weiterhin nicht hin. Aber: Das Pumpwerk Witten des Ruhrverbands an der Herbeder Straße hat jetzt einen Zerkleinerer erhalten. Dieser schneidet reißfeste Haushalts-, Kosmetik- und Hygienetücher so klein, dass sie die Pumpen nicht länger verstopfen.
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„Die Feuchttücher sind in der Tat ein großes Problem“, sagt Markus Rüdel vom Ruhrverband. „Immer wieder hören wir von den Kollegen, dass die Pumpen verstopft sind und per Hand repariert werden müssen.“ Die vier Pumpen in dem Gebäude an der Herbeder Straße haben eine maximale Förderleistung von 2.300 Litern pro Sekunde. Sie sorgen dafür, dass das Abwasser aus mehreren Stadtteilen im Wittener Süden über eine Druckleitung vom Pumpwerk Witten zur etwa vier Kilometer entfernten Kläranlage Bochum-Ölbachtal gelangt. Dort wird es nach dem aktuellen Stand der Technik gereinigt.
Tücher lösen sich in der Kanalisation nicht auf
Die reißfesten Tücher gehören in den Hausmüll. In der Kanalisation lösen sie sich – oft entgegen der Versprechen der Hersteller – nicht vollständig auf, so Rüdel. Durch Turbulenzen im Abwasser verbinden sich die Tücher zu langen Zöpfen. Diese wickeln sich um das Laufrad der Pumpe, welches immer schwerer gegen den Widerstand arbeiten muss. Dabei wird mehr Energie verbraucht, das Laufrad verschleißt schneller, bis dass es dann irgendwann ganz stehen bleibt.
Der Zerkleinerer wurde nun in den Zulaufkanal des Pumpwerks eingebaut. In Witten findet der XRipper der Firma Vogelsang Verwendung, der die Tücher mit Rotoren zerkleinert. Für Service und Wartung müssen lediglich ein paar Schrauben am Gehäuse gelöst werden. Danach kann die Funktionseinheit nach oben entnommen werden. „Verstopfte Pumpen gehören so hoffentlich bald der Vergangenheit an“, so der Sprecher des Ruhrverbands.