Das Wittener Filmemacherpaar Hübner/Voss ist erneut für einen Grimmepreis nominiert. Es wäre nicht ihre erste hochkarätige Auszeichnung.
Witten/Bochum. Sie haben schon einen Grimmepreis, im Frühjahr könnte ein weiterer hinzukommen. Die Wittener Filmemacher Christoph Hübner und Gabriele Voss sind wieder für einen Grimmepreis nominiert. Eine Auswahljury hält den Dokumentarfilm „Nachlass“ für preiswürdig.
Das anderthalbstündige Werk widmet sich der Frage, wie die heutige Generation mit der deutschen Geschichte umgeht, mit dem Dritten Reich. „Es geht vor allem um die Geschichte der Kinder und Enkel der Täter und Opfer“, sagt Christoph Hübner.
Wie etwa geht man damit um, wenn man erfährt, dass der eigene Vater an Kriegsverbrechen wie der Erschießung hunderter Menschen beteiligt war? In Gesprächen mit sieben Nachkommen von NS-Tätern und -Opfern gehen die Filmemacher den Bewältigungsversuchen dieser Verbrechen nach. Der Film lief im Vorjahr im Fernsehen und Kino.
Wahl-Wittener bekamen schon Anfang der Achtziger einen Grimmepreis
Anfang der Achtziger Jahre hatte das Dokumentarfilmerpaar aus Herbede bereits einen Grimmepreis für eines seiner ersten Werke bekommen, die „Lebensgeschichte des Bergarbeiters Alfons S.“. Der gebürtige Heidelberger und seine Frau leben bereits seit über 40 Jahren in Witten.
Ein zweiter Teil des jetzt nominierten Films läuft ab Donnerstag (23.1.) unter dem Titel „Nachlass – Passagen“ in ausgesuchten Programmkinos. Zur ersten Vorführung wird um 19 Uhr in den Bahnhof Bochum-Langendreer (Kino Endstation) eingeladen. Dann gibt es auch ein Filmgespräch mit den Machern.