Witten. Christoph Hübner und Gabriele Voss aus Witten sind für ihre Filme mehrfach ausgezeichnet worden. Jetzt wird ihre jüngste Doku im TV gezeigt.

„Nachlass“: Eine Doku des Wittener Filmemacher-Paars Christoph Hübner und Gabriele Voss wird am Montag (2. September) um 22.25 Uhr als TV-Erstausstrahlung bei 3sat gezeigt. Das Thema: Wie geht man damit um, wenn man erfährt, dass der eigene Vater an Kriegsverbrechen wie der Erschießung hunderter Menschen beteiligt war? In Gesprächen mit sieben Nachkommen von NS-Tätern und -Opfern gehen die Filmemacher den Bewältigungsversuchen dieser Verbrechen nach.

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Für ihren Film „Nachlass“ von 2017 montieren Hübner und Voss die Gespräche so, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer sich mit den Protagonistinnen und Protagonisten zunächst der Entdeckung des „Nachlasses“ ihrer Väter annähern, über den bislang in den Familien geschwiegen wurde. Sodann werden ihre zum Teil wechselvollen Bewältigungsversuche nachvollzogen, durch die sie ihre eigenen Kinder entlasten und eine Haltung für die Zukunft gewinnen wollen. Zwischen die Gespräche werden unkommentiert Beobachtungen von Orten gesetzt, die Ausdruck der deutschen Erinnerungskultur sind oder auf die noch lange nicht abgeschlossene Arbeit der Aufklärung von Kriegsverbrechen verweisen.

Hübner und Voss (beide 70) leben und arbeiten seit Ende der 70er Jahre im Ruhrgebiet. Sie haben das Revier filmisch in seiner ganzen Breite vermessen – von der Zechensiedlung bis zum Fußballprofi. Während Hübner vor allem Regie führt und hinter der Kamera steht, lebt sich Voss im Schnitt aus. Für ihre Dokumentarfilme wurden sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Grimme-Preis und dem Verdienstorden des Landes NRW. „Nachlass“ erhielt auf dem International History Filmfestival in Rijeka den „Grand Prix“.