Witten. Der Männerchor „Lyra“ hat wieder bei seinen Weihnachtskonzerten im Saalbau Witten begeistert. Nicht nur Chor und Solisten waren gut bei Stimme.
Alle Jahre wieder gelingt es dem bekannten Wittener Männerchor Lyra, den Saalbau beim traditionellen Weihnachtskonzert bis auf den letzten Platz zu füllen. Diesmal sogar an zwei Abenden. Mehr als 85 Sänger sind seit Jahren aufeinander eingestimmt. Sie entwickelten unter der Leitung ihres erfahrenen Dirigenten Stefan Lex eine beachtliche Klangkultur.
Viele ausgebildete Stimmen, die auch gelegentlich solistisch hervortreten, bildeten ein solides musikalisches Fundament. Wenn dann noch die Sangeslust in geordnete und einheitliche Bahnen gelenkt wird, entsteht ein homogenes Klangbild mit ausgewogener Stimmverteilung.
In Witten war wieder der typische „Lyra-Sound“ zu hören
Dazu kommt bei „Lyra“ eine große dynamische Bandbreite von ganz leise bis ganz laut bei sparsamem Umgang mit dem Fortissimo. So erklangen Titel wie „Er wird herrschen“ von W. Giesen, die russischen Gesänge „Bajuschki Baju“ oder „Ich bete an die Macht der Liebe“ im typisch klangvollen Lyra-Sound.
Chormitglied Marc Westmeier begleitete das bekannte „Trommellied“ von W. Lüderitz einfühlsam am Schlagzeug. Ein erfreuliches Wiedersehen nach einigen Jahren gab es mit dem personell veränderten „Ensemble Pomp-A-Dur“.
Die Mitglieder dieses feinsinnigen Salonorchesters sind Maurice Maurer und Natascha Akinshin (Violine), Yuko Uenomoto (Cello) und Siegrid Althoff (Piano). Sie erfreuten die Zuhörer mit heiter flotten Zwischenmusiken wie der „Petersburger Schlittenfahrt“ von R. Eilenberg oder „Die Schlittschuhläufer“ von E. Waldteufel.
Eindrucksvolle Solo-Einlagen von Christiane Linke und Tenor Stefan Lex
Gesangssolisten des Abends waren Christiane Linke (Sopran) und Chorleiter Stefan Lex (Tenor). Beim feierlichen „Agnus Dei“ von G. Bizet überzeugte die Sängerin mit ihrer strahlenden und raumfüllenden Stimme die sich besonders in den Höhen durch Leichtigkeit und Beweglichkeit auszeichnete.
Der lyrisch gefärbte Tenor von Stefan Lex braucht auch extreme Höhen nicht zu fürchten. Sehr ergreifend erklang das berühmte „Ave Maria“ von Bach/Gounod. Am Schluss des Abends standen traditionelle deutsche Weihnachtslieder auf dem Programm, die teilweise vom Saalbau-Publikum lautstark mitgesungen wurden. Die Zuhörer verließen den Saalbau mit der Erkenntnis: „Es kann Weihnachten werden“.