Der Männerchor Lyra hat bei seinem Frühjahrskonzert – trotz schönstem Sommerwetter – den Saalbau gefüllt. Die Zuschauer erlebten ein buntes musikalisches Programm, gute Solisten und nicht zuletzt die humorvolle Art, mit der Chorleiter Stefan Lex moderierte.

Der Männerchor Lyra hat bei seinem Frühjahrskonzert – trotz schönstem Sommerwetter – den Saalbau gefüllt. Die Zuschauer erlebten ein buntes musikalisches Programm, gute Solisten und nicht zuletzt die humorvolle Art, mit der Chorleiter Stefan Lex moderierte.

Es gab zwei völlig unterschiedliche Programmblöcke. Im ersten Teil erklang ernste Musik aus Oper und Konzert, im zweiten Teil dominierte die heitere Muse mit Melodien aus Europa und Amerika. Der Männerchor sang in gewohnter stimmlicher und intonationsreiner Qualität und überzeugte besonders beim mit großer Strahlkraft vorgetragenen Pilgerchor von Richard Wagner. Zum überzeugenden Opernerlebnis aber wurde das Konzert durch den Einsatz zweier herausragender Solisten.

Der in New York geborene Bassist Zeltes Edmund Oliver betörte die Zuhörer mit seiner kraftvollen und voluminösen Stimme, die mühelos den vollbesetzten Saal füllte und auch in extremen Tiefen ihren Wohlklang beibehielt. Das zeigte sich besonders bei Mozarts lyrischer Arie „In diesen heiligen Hallen“, in der es nach dem Willen des Komponisten tief „in den Keller“ ging. In Verdis Arie „Sie hat mich nie geliebt“ berührte die Zuhörer der ganze Schmerz und die Verzweiflung des verlassenen Liebhabers.

Laura Violetta Lex, Tochter des Chorleiters und seiner Ehefrau und Pianistin Sigrid Althoff, war dem Publikum schon von früheren Auftritten bekannt. Inzwischen studiert die 22-Jährige im vierten Semester klassischen Gesang. Ihre gesanglichen Fortschritte sind erstaunlich. Mit warmer und gehaltvoller Mezzo-Sopranstimme sang sie die Arie „Ach, ich habe sie verloren“ von Gluck sowie – zusammen mit Zeltes Edmund Oliver – die Finalarie II aus der Oper „Die Macht des Schicksals“ von Verdi. War da ein zukünftiger Opernstar zu hören? Mit amerikanischen Folksongs und Liedern von Udo Jürgens und Reinhard Mey beendete der Chor den heiteren zweiten Programmteil. Der reichliche Beifall war verdient.