Witten. Eine Woche vor Schließung des „Saunagartens“ in Witten hat es dort gebrannt. Eine finnische Holzbohlensauna stand lichterloh in Flammen.
Bei einem Brand im „Saunagarten“ der Firma Brotkorb ist am Samstagmittag (14.12.) eine Sauna komplett abgebrannt. Ein Gast, der sich dort aufhielt und den Qualm zuerst bemerkt hatte, konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen und Alarm schlagen. Als die Feuerwehr nach zwölf Uhr eintraf, war das Holzgebäude aber nicht mehr zu retten.
Menschen wurden nicht verletzt, trotzdem waren die Folgen des Feuers weitreichend. Da die Sauna direkt an den Schienen der S-Bahn liegt und auch von dort gelöscht werden musste, wurde die Bahnstrecke zwischen Witten und Dortmund ab 12.26 Uhr bis 14.35 Uhr gesperrt und der Strom auf diesem Abschnitt abgeschaltet. Auch die starke Rauchsäule hätte eine Weiterfahrt der Züge vermutlich unmöglich gemacht.
Wittener: „Schwarze Wolke schon von Weitem gesehen“
„Schon von Weitem war eine ganz schwarze Wolke zu sehen“, sagt Tobias Koschinski (24), Anwohner der Dirschauer Straße. Zum Zeitpunkt des Feuers an der Ziegel-/Ecke Pferdebachstraße hielten sich zirka 25 bis 30 Saunagäste auf dem Gelände auf. Dort gab es bis zu dem Brand vier Saunas. „Ich habe alle Gäste durchgezählt und sie aufgefordert, nicht mehr in den Saunagarten zu gehen“, sagt Chefin Birgit Brotkorb.
Elisabeth (62), eine Besucherin, die im blauen Bademantel draußen steht und die Löscharbeiten beobachtet, war vor dem Brand noch in der betroffenen Sauna gewesen. Als das Feuer ausbrach, hielt sie sich zum Glück schon im Ruheraum auf. „Schlimm ist das. Das war meine Lieblingssauna“, sagt die 62-Jährige. „Der Blick nach draußen, das einzigartige Gelände.“ Jetzt stehen die blauen Liegen fast im weißen Löschschaum, der sich wie ein Teppich im Garten ausgerollt hat.
„Nina“ warnte Anwohner in Witten: Fenster und Türen schließen
Beißender Brandgeruch liegt in der Luft. Aus dem Dach dringt immer noch Rauch, die Fensterscheiben sind herausgeplatzt, die braunen Bohlen der finnischen Holzsauna schwarz verfärbt. Wegen der starken Qualmwolke waren Anwohner über die Warnapp „Nina“ aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Überall flackert Blaulicht, die Polizei steht an der gesperrten Bahnstrecke, Feuerwehrleute tragen Atemschutz. Das Feuer ist zwar unter Kontrolle. Aber immer wieder schlagen einzelne Flammen aus dem Dach. Die massive Wärmedämmung des Saunagebäudes habe die Löscharbeiten erheblich erschwert, so ein Feuerwehrsprecher.
Saunagarten-Betreiber Peter Brotkorb glaubt, dass der Brand von einem Schuppen hinter der Sauna ausgegangen ist. Der Schuppen mit Gartenwerkzeug stand direkt an der Schallschutzwand zur Bahn. An einen technischen Defekt glaubt der 57-Jährige eher nicht.
Wittener Saunabetreiber glaubt nicht an einen technischen Effekt
„Die ganze Technik ist doch im vorderen Bereich der Sauna untergebracht“, sagt er. Gemeint sind die beiden Elektro-Öfen und Sicherungen. In der bis zu 100 Grad warmen Sauna gab es auch einen mit Holz befeuerten Kamin. Schon im Frühjahr 2018 habe es hier einmal gebrannt, sagt Brotkorb, damals hinter der Sauna. Bei den Ermittlungen sei nichts herausgekommen. Auch diesmal wird die Polizei den Fall untersuchen.
Das Feuer ist ausgerechnet eine Woche vor Schließung des „Saunagartens“ ausgebrochen. Nach 35 Jahren geben die Brotkorbs den Saunabetrieb auf, um der Diakonie das Gelände für eine neue Kita zu überlassen. Peter Brotkorb wollte die jetzt betroffene Sauna den Kindern eigentlich als Spielehaus überlassen. Diese schöne Idee ging am Samstag in Flammen auf.