Witten. Immer wieder wird derzeit nach Kriegsbomben in Witten gebohrt. Liegt ein Blindgänger womöglich sogar unterm Parkplatz des Freizeitbads Heveney?

Bei der Suche nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg gibt es schon wieder einen neuen Verdacht. Nach Bonhoefferstraße und Bebbelsdorf ist diesmal ausgerechnet der Parkplatz des Freizeitbades Witten-Heveney betroffen. Der Bau des neuen Solebeckens rief die Behörden auf den Plan.

Wie das bei Bauvorhaben so ist: Routinemäßig werden Luftbilder ausgewertet. Das geschah auch, als sich die Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr (FMR) für ein neues Solebecken entschied. Nun die Überraschung: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auf dem Parkplatz eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg liegt. FMR-Geschäftsführer Jürgen Hecht (50) glaubt nach Betrachten der Luftbilder zwar nicht daran. Aber an einer Überprüfung führt kein Weg vorbei.

Bohrungen für Bombensuche in Witten-Heveney kurzfristig verschoben

Wegen der erforderlichen Sondierungsbohrungen sollten die beiden ersten Parkreihen vor dem Freizeitbad ursprünglich an diesem Freitag (13.12.) gesperrt werden. Der Termin für die Bombensuche wurde wegen eines neuen Verdachtsmoments im Dortmunder Klinikviertel aber kurzfristig verschoben, wie Gerhard Pfaff von der Wittener Feuerwehr auf Anfrage mitteilte. Krankenhäuser gehen halt vor.

Der inzwischen gebührenpflichtige Parkplatz bleibt also weiterhin komplett nutzbar, der Badebetrieb ist in keiner Form eingeschränkt – was auch bei einem neuen Termin für die Sondierungsbohrungen nicht der Fall sein wird. Den gibt es aber noch nicht. Planmäßig erfolgen an diesem Donnerstag (12.12.) die Bohrungen am Bebbelsdorf. Dort gibt es ebenfalls einen Blindgängerverdacht. Das ergab die Luftbildauswertung für ein Vorhaben der Entsorgungsfirma AHE.

Neues Solebecken des Wittener Freizeitbades nach vier Monaten Bauzeit fertig

Vor lauter Blindgängern – erst am Dienstag (10.12.) wurde eine Fünf-Zentner-Bombe in der Pferdebachstraße entschärft – ging am Mittwoch eine gute Nachricht fast unter. Die Ruhr-Therme in Heveney hat ihr neues Solebecken nach vier Monaten Bauzeit in Betrieb genommen. Die Investition von über 600.000 Euro soll den Wellnessfaktor des in die Jahre gekommenen Spaßbades deutlich erhöhen.

Vor einem Jahr war der größtmögliche Schadensfall eingetreten. Das Solebecken im Außenbereich der Sauna-Anlage verlor Wasser, bis zu 80.000 Liter am Tag. Die undichte Stelle reparieren? Diese Pläne wurden irgendwann verworfen und die neue Freizeitmetropole Ruhr (FMR) entschied sich als Betreiber für einen Neubau.

Der erste Gast im neuen Solebecken des Freizeitbads Witten-Heveney: Geschäftsführer Jürgen Hecht (li.) und Betriebsleiter begrüßten Herrn Köster mit Sekt.
Der erste Gast im neuen Solebecken des Freizeitbads Witten-Heveney: Geschäftsführer Jürgen Hecht (li.) und Betriebsleiter begrüßten Herrn Köster mit Sekt. © FMR

„Vor fünf Minuten haben wir den ersten Gast im neuen Solebecken begrüßt“, verkündete FMR-Chef Jürgen Hecht am Mittwoch gegen 12 Uhr. „Planung, Abriss des alten Beckens und Neubau, alles in einem Jahr“, freute sich der Geschäftsführer von sechs Revierparks.

Neues Solebecken in Witten-Heveney verträgt dank Spezialbeschichtung Meersalz

Anders als das nur geflieste Vorgängerbecken könne das neue Solebecken dank einer Spezialbeschichtung mit Meersalz „gefahren“ werden, so der FMR-Chef. Das salzhaltige Wasser werde auf fast 35 Grad erwärmt. Sprudelliegen, Wasserspeier und Massedüsen sollen den Wellnessfaktor perfekt machen. 30 bis 40 Besucher passten in das neue, über 100 m² große Becken. Auch das Gelände drumherum werde neu gestaltet. „Wir haben die Anlage damit deutlich aufgewertet“, so Hecht.

Mit Lamellen auf dem Wasser soll das neue Becken nachts abgedeckt werden, um den Energieverlust zu senken. Der Stromverbrauch könne gegenüber dem alten Becken auf weniger als die Hälfte verringert werden. Das Problem mit der oft beklagten zu kühlen Luft im Schwimmbad sieht der FMR-Chef seit der Anschaffung von zwei neuen Heizkesseln und dank einer besseren Lüftung ebenfalls gelöst. Die Luft im Schwimmbad sei mit über 30 Grad drei bis vier Grad wärmer als früher, das Wasser habe 28 bis 29 Grad.

Wittener Spaßbad-Manager zieht positives Fazit nach Einführung von Parkgebühren

Ein positives Fazit zieht der Spaßbad-Manager auch nach der Einführung von Parkgebühren am 27. Oktober. „Die Badegäste nehmen das total positiv auf, weil sie schneller einen Parkplatz finden.“ Schwimmbadbesuchern wird die Gebühr von zwei Euro am Tag (fünf am Wochenende und bei Veranstaltungen) erstattet. Man kann mit EC-Karte an einem Automaten auf dem Parkplatz bezahlen oder am Kassenautomaten und an der Kasse im Schwimmbad.