Witten. Mit einem Monat Verspätung hat die Herbstbelebung doch noch den Arbeitsmarkt in Witten erreicht. Die Zahl der Erwerbslosen ging deutlich zurück.
Der Arbeitsmarkt in Witten hat sich trotz Kurzarbeit in mehr als zehn Betrieben im November wieder etwas erholt. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 118 auf 3427. Damit steht Witten sogar ein bisschen besser als der gesamte EN-Kreis da. Diese Herbstbelebung war im Oktober noch ausgeblieben.
Firmen melden im Geschäftsstellenbezirk Witten 212 freie Stellen
„Im November hat es endlich die Dynamik gegeben, die wir noch im Vormonat vermisst haben“, sagt die Chefin der Hagener Arbeitsagentur, Maren Lewerenz. Die Situation habe sich für alle Personengruppen verbessert, einmal mehr besonders für die Jüngeren. Auch die Kräftenachfrage sei etwas belebt worden. Im Geschäftsstellenbezirk Witten (mit Wetter und Herdecke) meldeten die Firmen 212 Stellen, 22 mehr als im Oktober, allerdings 41 weniger als im Vorjahr.
Erneut haben Zeitarbeitsfirmen im EN-Kreis die meisten freien Stellen angeboten (230), gefolgt vom Handel (38), dem verarbeitenden Gewerbe (37), dem Gesundheitswesen (24) und dem Baugewerbe (21). Die Logistikbranche hatte kaum Bedarf. Aktuell hat die Agentur 1940 Stellen im EN-Kreis zu vergeben. Hört sich viel an. Mit knapp 1100 sind es allerdings ein Drittel weniger als noch vor einem Jahr.
Knapp 70 Betriebe meldeten im November im Kreis Kurzarbeit an
Kurzarbeit gibt es vor allem in der Metallbranche und Stahlindustrie. In Witten waren und sind allein bis zu 1400 Mitarbeiter der Deutschen Edelstahlwerke betroffen. Wie es dort weitergeht, könnte sich nach der Generalversammlung der Konzernmutter Schmolz & Bickenbach am 2. Dezember in Luzern entscheiden.
Insgesamt zeigten mittlerweile zwölf Wittener Betriebe Kurzarbeit für knapp 1800 Beschäftigte an, im gesamten Kreis 67 Firmen mit mehr als 3000 Mitarbeitern – „vorsorglich“, wie Agentursprecher Ulrich Brauer betont. „Wie weit das tatsächlich in Anspruch genommen wird, sieht man erst Monate später bei den Abrechnungen.“ Erfahrungsgemäß gebe es am Ende weniger Arbeitsausfälle als angemeldet.
Zum Jahreswechsel wird wieder mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit gerechnet
Der Anstieg der Kurzarbeit ist für die Arbeitsagentur ein „Wermutstropfen“ in der November-Statistik. Gleichzeitig gewinnt Geschäftsführerin Maren Lewerenz dieser Entwicklung aber auch was Gutes ab. „Kurzarbeit trägt dazu bei, Arbeitslosigkeit zu verhindern“, sagt sie. Die Belebung des Arbeitsmarktes könne sich abgeschwächt bis in den Dezember fortsetzen. Zum Jahreswechsel rechnet die Arbeitsagentur saisonbedingt wieder mit erhöhten Arbeitslosenzahlen.