Witten/EN-Kreis. Wir haben noch nicht Winter, aber der Arbeitsmarkt zeigt uns schon die kalte Schulter. Es gibt mehr Arbeitslose – und das im sonst guten Oktober.

Von Herbstbelebung ist auf dem heimischen Arbeitsmarkt nicht mehr viel zu spüren. Im Oktober stieg die Zahl der Arbeitslosen in Witten sogar leicht, um 27 auf 3545. Dass sich die Konjunktur einzutrüben beginnt, zeigt gerade der Vorjahresvergleich. Da waren es noch 68 Arbeitslose weniger in Witten.

Es werde allerdings auf hohem Niveau geklagt, sagt Maren Lewerenz, Chefin der Agentur für Arbeit in Hagen, mit Blick auf insgesamt „historisch niedrige“ Arbeitslosenzahlen im gesamten EN-Kreis. Die Quote für den Geschäftsstellenbezirk Witten mit den Nachbarstädten Wetter und Herdecke liegt unverändert bei 5,9 Prozent. Insgesamt hatten in diesen drei Städten im Oktober 4609 Menschen keinen Job, das waren 46 mehr als im schon schwachen September und 102 mehr als im Vorjahr. Auch Firmenschließungen wie bei PZW könnten noch nachwirken. Insgesamt hatten über 200 Menschen ihren Job bei dem Automobilzulieferer verloren.

Der schwächelnde Arbeitsmarkt spiegelt sich in der Kräftenachfrage. Nach 211 Stellen im September wurden für den Bezirk Witten im Oktober nur noch 190 Stellen gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr waren das sogar 210 Angebote weniger. Im gesamten Kreis fehlten mehr als 1000 Stellen gegenüber dem Vorjahr.

Zeitarbeitsfirmen haben weiterhin den größten Kräftebedarf

Den noch größten Bedarf an neuen Mitarbeitern hatten im EN-Kreis Zeitarbeitsfirmen (119 neue Stellen), das Gesundheitswesen (58), der Handel (43), das Verarbeitende Gewerbe (39) und das Baugewerbe (32). Die Logistik meldete aktuell kaum neuen Bedarf (2).

Nach Beschäftigungsrekorden noch im Frühjahr im Kreis spricht die Agenturchefin nun von einem ganz anderen konjunkturellen Umfeld als noch vor einem Jahr. Lewerenz: „Die nächsten Monate werden auf jeden Fall schwieriger.“