Witten. 15 ehrenamtlich engagierte Wittener ehrte die SPD mit einer „Dankeschön-Gala“ – darunter Helga Sabbert, Gerhard Wiegand und Peter Ritter.
Ehrenamtliche wie Helga Sabbert opfern tagtäglich ihre Zeit für andere Menschen. Und doch bleiben sie meist in der zweiten Reihe. Ihnen rollte die SPD daher am Freitagnachmittag im Restaurant Mondolino mit einer „Dankeschön-Gala“ den roten Teppich aus. 15 Engagierte ehrten die Sozialdemokraten, darunter Helga Sabbert, Gerhard Wiegand und Peter Ritter.
Für Helga Sabbert stand nach ihrem Berufsleben sofort fest, dass sie sich um ihre Mitmenschen kümmern will. „Ich war Rentnerin und wollte nicht zuhause sein“, erinnert sie sich. Die 80-Jährige klopfte daher einfach mal beim Marien-Hospital an. „Die haben mich gleich genommen“, betont Sabbert. Siebeneinhalb Jahre betreute sie bei der Einrichtung „Mobile“ an Demenz erkrankte Menschen. Bis das Projekt eingestellt wurde. Doch die Rentnerin suchte einen anderen Anlaufpunkt und hilft aktuell im Café „Vergiss mein nicht“. Schließlich falle genug an, wie Sabbert aufzählt: Arztbesuche, Spaziergänge oder ein geselliges Miteinander.
Helfender Heimwerker
Vereine wie etwa die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Herbede wüssten gar nicht, was sie ohne ihre Ehrenamtlichen täten. Ihr Mann für alle Fälle heißt Gerhard Wiegand. Der einstige Maschinenschlosser hilft bei handwerklichen Hürden, fährt die Fahrzeuge zum TÜV oder betreut die Jugendlichen. Vor allem im Sommer könne das schon mal 20 Stunden in der Woche ausmachen, wie der 60-Jährige schätzt.
Engagement nimmt zu
Die Bedeutung des Ehrenamtes bestätigte zuletzt eine Umfrage im Auftrag des Familien-Bundesministeriums. Demnach engagierten sich im Jahr 2016 31 Millionen Menschen in ihrer Freizeit, zehn Prozent mehr als noch vor 15 Jahren.
Zur „Dankeschön“-Gala erschien auch lokale SPD-Prominenz wie Bürgermeisterin Sonja Leidemann oder die Landtagsabgeordnete Nadja Büteführ.
Als unverzichtbar charakterisiert ihn daher auch sein DLRG-Wegbegleiter Michael Drechsler: „Er ist immer da. Er ist der gute Geist, der die Sachen macht, für die andere Leute kein Zeit haben.“ Und Drechsler weiß wovon er spricht. Denn der 56-Jährige wird an diesem Freitag selbst für sein Ehrenamt geehrt. Seit 1976 hilft er bei der DLRG als Bootsführer oder im Wachdienst. Außerdem betreut Drechsler Schwimmkurse. Womit er bei Engpässen im offiziellen Schulunterricht aushilft. Denn immer weniger Kinder können schwimmen. Während seiner Ehrung kritisierte er, dass das auch an der Politik liege: „Wenn man Hallenbäder zu macht, darf man sich nicht wundern.“ Die SPD nahm das zur Kenntnis.
Fürs Kreative zuständig
Peter Ritter vom Fotoclub ObjektivArt’96 vermittelt Interessierten zwischen zehn und vierzehn Jahren Kenntnisse in der Porträtfotografie. Der 54-Jährige organisiere jedoch nur das Drumherum, für das Kreative sind die Jugendlichen selbst zuständig. Dass sie ständig mit dem Handy knipsen, mache die Sache einfach. „Das passt wunderbar, die Smartphones können wir einbinden“, erklärt der gelernte Maschinenbauer. „Sie fotografieren sich ja ständig selbst und wissen, wie sie sich darstellen wollen.“
Und dann muss sich der Hobbyfotograf schließlich selbst ablichten lassen. Die Ehrenamtlichen versammeln sich für ein Foto vor der roten SPD-Wand. Heute steht die zweite Reihe im Rampenlicht.