Witten. „Elterntaxis“, die vor der Brenschenschule allmorgendlich für Chaos sorgen, Raser auf der Elberfelder Straße. Was Bommeraner gerne anders hätten.

„Elterntaxis“, die allmorgendlich für verzwickte Verkehrssituationen vor der Brenschenschule sorgen. Der ehemalige Kinderspielplatz am Bodenborn, von dem nur ein schmuddeliges Schaukelpferd blieb. Zwei Themen, die Bommeranern auf den Nägeln brennen. Am frühen Donnerstagabend (24.10.) hatten diese Gelegenheit, ihre Anregungen vor Ort direkt mit Stadtbaurat Stefan Rommelfanger zu besprechen.

Eingeladen hatte der CDU-Ortsverband, rund 30 Bürger kamen. Auch Polizist Hans-Joachim Zobel, der als Bezirksbeamter unter anderem für Bommern zuständig ist. Den Eindruck des morgendlichen „Elterntaxi“-Chaos teilt Zobel. Er ist sich sogar sicher, dass Kinder, die nur 300 bis 400 Meter von der Grundschule an der Straße Auf dem Brenschen entfernt wohnen, mit dem Auto zur Schule kutschiert werden. „Zwischen 7.50 Uhr und 8.10 Uhr ist da Highlife.“ Eine Anregung der am Rundgang teilnehmenden Bürger: Die Straße Auf dem Brenschen sollte – wie früher – wieder zur Einbahnstraße werden und über den Bommerfelder Ring nicht mehr mit dem Auto zu erreichen sein.

Tipp des Polizisten: eine „Eltern-Haltestelle“ vor der Gaststätte Schulze

Blick auf die Bommeraner Brenschenschule. Morgens bei Schulbeginn steht die Straße vor der Grundschule voller „Elterntaxis“.
Blick auf die Bommeraner Brenschenschule. Morgens bei Schulbeginn steht die Straße vor der Grundschule voller „Elterntaxis“. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Hans-Joachim Zobel äußerte noch eine andere Idee: Eine geeignete „Eltern-Haltestelle“ sei doch vor dem Bommeraner Traditionslokal Haus Schulze zu finden. Die wenigen Meter von der Gaststätte aus könnten die Kinder dann zu Fuß zurücklegen. Das morgendliche wilde Parken auf der Fahrbahn vor der Grundschule beschäftigt auch den SPD-Ortsverein Bommern. SPD-Ratsherr Klaus Wiegand macht sich für vier „Eltern-Haltestellen“ am Bodenborn stark – „in Höhe des Geschäftes Bommern Optik“. Diese sollten natürlich nur dazu dienen, kurz die Kinder aussteigen zu lassen.

Beim Bürgerrundgang am Donnerstag war auch der ehemalige Kinderspielplatz am unteren Bodenborn ein Thema – hinter dem ehemaligen Ladenlokal von Edeka Schwalemeyer gelegen. Ältere Bommeraner wissen es noch: Auf dem Grundstück, das heute ein kleiner Park ist, produzierte früher das Unternehmen Stahlhammer Hebezeuge, bis die Firma 1978 nach Hamm zog. Heute erinnern im Park noch ein Hammergerüst samt Schwungrad an alte Stahlhammer-Zeiten.

Bürgersteig von Grün überwuchert

Viele Beschwerden gibt es laut SPD-Ortsverein von Bommeraner Bürgern über den Zustand des Bürgersteigs an der Elberfelder Straße stadtauswärts. Dieser werde von Fußgängern oft als Weg zum Friedhof genutzt. Der Bürgersteig sei zum Teil aber von Grün überwuchert, so SPD-Ratsherr Klaus Wiegand.

Dies sei vor allem für ältere Menschen problematisch. „Wenn zwei Leute in Richtung Friedhof gehen, läuft manchmal einer auf der Straße.“ Gefährlich, findet das Wiegand. Dies habe man auch der Bürgermeisterin gemeldet. Der SPD-Ortsverein habe sich schon überlegt, im kommenden Frühjahr den Gehweg selbst vom Grün zu befreien.

Ein kleiner Spielplatz entstand auf der Fläche laut Stadtbaurat Stefan Rommelfanger wohl in den 80er Jahren. Von ihm ist nur ein Schaukelpferdchen für Kleinkinder geblieben, was junge Mütter beim Stadtteilrundgang bedauerten. Rommelfanger empfahl, einmal Kontakt mit Paul Anschütz aufzunehmen, dem städtischen Kinder- und Jugendbeauftragten.

Wird laut SPD-Ortsverein manchmal zur Rennstrecke: die Elberfelder Straße in Bommern. Insbesondere Autofahrer, die nach Bommern hineinfahren, seien oft zu schnell unterwegs, heißt es.
Wird laut SPD-Ortsverein manchmal zur Rennstrecke: die Elberfelder Straße in Bommern. Insbesondere Autofahrer, die nach Bommern hineinfahren, seien oft zu schnell unterwegs, heißt es. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Wenige Meter weiter ärgerte sich ein Anwohner über die Stellplätze der Sammelcontainer von AHE, Rotem Kreuz und den Ruhrtal-Engeln auf dem Friesenplatz. Diese sollten doch besser auf einem grünen Seitenstreifen am Rand des Platzes stehen, meinte der Mann. Stefan Rommelfanger versprach, die Anregung aufzunehmen, verwies aber auch auf das gemeinsame Bemühen der Stadt und des Entsorgers AHE, die Container-Standorte in Witten jetzt nach und nach umzubauen – für mehr Sauberkeit und eine ansprechendere Optik.

SPD-Ortsverein fordert: Nur 50 km/h auf der Elberfelder Straße

Dem SPD-Ortsverein liegt in Bommern noch etwas anderes am Herzen. Er wurde von Bürgern auf die Geschwindigkeitsregelung an der Elberfelder Straße zwischen dem Seniorenheim Rigeikenhof und der Siepenstraße angesprochen. SPD-Ratsherr Klaus Wiegand: „Am Rigeikenhof ist Tempo 30 erlaubt, kurz dahinter in Fahrtrichtung Bommerholz 50, wenig später dann 70 Stundenkilometer.“ 70 km/h seien dort zu viel und 50 km/h richtig, findet der SPD-Ortsverein. Vor allem Autofahrer, die aus der Richtung Bommerholz nach Bommern hineinfahren, seien oft viel zu schnell unterwegs. Wiegand. „Da wird wie verrückt gerast. So etwas geht nicht.“