Witten. Die Deutsche Umwelthilfe fordert ein Böller-Verbot an Silvester für insgesamt 98 Städte. Eine von ihnen ist nun auch Witten.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat jetzt auch Witten auf die Liste der Städte und Gemeinden gesetzt, für die sie formale Anträge auf Böllerverbote zu Silvester in den dicht besiedelten Innenstädten gestellt hat. Betroffen sind insgesamt 98 Kommunen, deren innerstädtische Luft mit Partikelkonzentrationen von mehr als 20 Mikrogramm Feinstaub (PM10) pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel belastet ist. Für Witten nennt die Umwelthilfe 20 Mikrogramm.
Die DUH setzt sich bereits seit vielen Jahren für ein Ende der Silvester-Knallerei ein. Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: „Wir wünschen uns weiterhin freudige Feste zum Jahreswechsel – aber ohne verpestete Luft, brennende Häuser, verletzte Menschen und verängstigte Tiere durch archaische Schwarzpulver-Böllerei.“Er hoffe, dass möglichst viele der 98 Städte bereits zum kommenden Jahreswechsel innerstädtische Böller-Verbote beschließen.
4500 Tonnen Feinstaub zum Jahreswechsel
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Die Umwelthilfe ist unter anderem dafür bekannt, dass sie per Klage für saubere Luft Städte zu Diesel-Fahrverboten zwingt. Bei Silvesterböllern steht so etwas aber eher nicht an. Es werde kein geltender Grenzwert überschritten, sagte Resch - es gehe bisher um „vorausschauende Umweltpolitik“, nicht um Gesetzesbruch. Die Umwelthilfe drohe den Städten nicht mit Klagen.
Laut Umweltbundesamt werden Stand 2016 zum Jahreswechsel rund 4500 Tonnen Feinstaub freigesetzt - rund ein Sechstel der im kompletten Jahr im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge. Die Wittener Politik verhielt sich zu einem möglichen Böller-Verbot bislang zurückhaltend.