Witten. Bis Ende September will sich die Stadt mit der Firma Depenbrock einigen. Dann sollen die Straßenbauarbeiten an der Pferdebachstraße weitergehen.

Seit Wochen tut sich nichts Wesentliches bei den Straßenbauarbeiten an der Pferdebachstraße zwischen Westfalenstraße und Leostraße. Dies soll sich bald ändern, verspricht Jan Raatz, Chef des Tiefbauamtes. Nach den Auseinandersetzungen mit der Tiefbaufirma Depenbrock über den richtigen Untergrund für den Aufbau einer neuen Fahrbahndecke sei jetzt eine Lösung in Sicht. Raatz: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran. Wir wollen als Stadt bis Ende September zu einer Entscheidung kommen. Dann soll weiter gebaut werden.“

Im Bereich der Leostraße hatte das beauftragte Unternehmen Depenbrock seine Arbeiten eingestellt, weil die Firma der Ansicht ist, dass die zunächst von der Stadt gewünschte 30 Zentimeter dicke Schotterschicht keinen tragfähigen Untergrund darstellt. Die Stadt ließ daraufhin auf der Pferdebachstraße Probefelder anlegen und so genannte Lastplattenversuche durchführen, um die Tragfähigkeit des Bodens zu überprüfen, damit danach alle notwendigen neuen Fahrbahnschichten aufgetragen werden können.

Gutachter begleiteten die Erprobung einer 40 Zentimeter dicken Schotterschicht

Hintergrund: Laut Tiefbauamts-Chef Raatz ist davon auszugehen, dass es im gesamten Bereich der Pferdebachstraße einen Lößlehmboden gibt. „Der ist zu weich, also nicht tragfähig.“ Bei den Erprobungen auf der Pferdebachstraße habe sich gezeigt, dass nach Ansicht der Stadt eine 40 Zentimeter dicke Schotterschicht ausreiche, um einen sicheren Untergrund herzustellen. Hierfür sei noch im August ein Probefeld zwischen dem Bahnübergang an der Pferdebachstraße und dem Evangelischen Krankenhaus angelegt worden. Das Ganze sei von Gutachtern der Stadt und der Baufirma begleitet worden, erklärte Raatz gegenüber unserer Zeitung.

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Im Juni hatten sich Vertreter der Stadt und der Tiefbaufirma an einen Tisch gesetzt. Depenbrock hatte dabei das Verfahren des Kalkens für den Untergrund vorgeschlagen. „Dabei wird ein Zementkalkgemisch auf den Boden aufgebracht. Auch dieses Verfahren funktioniert“, betont Jan Raatz. Derzeit prüfe die Stadt das Kosten-Nutzen-Verhältnis beider möglicher Verfahren – des Schotterns und des Kalkens. Bis Ende des Monats soll eine Entscheidung gefällt werden. Die Stadt werde sich nicht um jeden Preis von dem Verfahren des Schotterns verabschieden.

Baufirma äußert sich nicht selbst und verweist an die Stadt

Die Baufirma Depenbrock wollte sich am Donnerstag (12.9.) nicht selbst zu den Vorgängen äußern und verwies an die Stadt Witten. Eigentlich sollte der Umbau der Pferdebachstraße Mitte 2021 abgeschlossen sein. Wieviel später es durch die Auseinandersetzung mit der Tiefbaufirma wird, vermochte Jan Raatz noch nicht zu sagen. „Wir kümmern uns jetzt erst einmal darum, dass es auf der Baustelle weitergeht.“