Witten. Die Vermieter müssen etwas am Zustand der Wittener Gammelhäuser tun, mahnt die SPD. „Haus & Grund“ fordert die Stadt auf, endlich einzuschreiten.

Die SPD fordert die Vermieter der „Gammelhäuser“ in der Wittener Innenstadt auf, etwas für den Zustand ihrer Immobilien zu tun. An der Ardeystraße verfallen mehrere Gebäude, die an Arbeiter aus Osteuropa vermietet werden. „Die Zustände der Häuser sind nur schwer erträglich, vor allem für die Bewohner selbst“, so Dennis Sohner, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Mitte. „Um es klar zu sagen: Vermieter haben eine Verantwortung ihren Mietern gegenüber und auch gegenüber der Öffentlichkeit. Eigentum verpflichtet!“

Das Haus Steinstraße 12 wurde im März 2018 als unbewohnbar eingestuft.
Das Haus Steinstraße 12 wurde im März 2018 als unbewohnbar eingestuft. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Die Vermieterin der Häuser dürfe nicht länger reden, sie müsse handeln, fordert Sohner. Einerseits benötige Witten künftig mehr bezahlbare Wohnungen. Andererseits ließen einige wenige Vermieter ihr Eigentum verwahrlosen. „Das kann nicht sein!“

„Haus & Grund“: Die Stadt sollte einschreiten

Der gleichen Meinung ist der Grundeigentümer-verein „Haus & Grund“: Es müsse darum gehen, Wohnraum zu erhalten, so Nadine Sattler von der Wittener Geschäftsstelle. „Woanders werden Bäume für Neubauten gefällt und da verfallen Häuser – das ist nicht in Ordnung.“ Die Situation an der Ardeystraße sei „schon gravierend, das gleicht einem Horrorhaus“. Die Stadt sollte einschreiten, sagt Sattler.

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Bauordnungsamt und Ordnungsamt waren auf Initiative der SPD-Ratsfrau Petra Schubert – ebenfalls aus dem Ortsverein Witten-Mitte – bereits vor Ort, um die betroffenen Häuser zu kontrollieren. Allerdings wurden offenbar weder Verstöße gegen die Sicherheit noch eine Überbelegung festgestellt. Somit gebe es für die Stadt keine Handhabe, gegen die möglichen Missstände vorzugehen, hieß es.

Das kann die Expertin von „Haus & Grund“ kaum glauben. Nadine Sattler: „Die machen Vermietern Vorschriften, welche Fassadenfarbe sie zu verwenden haben und lassen sie im Zweifelsfall auch neu streichen – und bei solchen gravierenden Vorfällen kann die Stadt nichts machen? Natürlich kann die!“

SPD: Mit allen rechtlichen Möglichkeiten gegen solche Zustände vorgehen

Dennis Sohner von der SPD ist hingegen sicher, dass die Stadt und der EN-Kreis alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um gegen solche Zustände vorzugehen. Er betont: „Wir werden mit den Behörden und den Bewohnern weiter in Kontakt bleiben. Sollten die bestehenden Möglichkeiten nicht ausreichen, sollten wir über andere Instrumente nachdenken – das sollte man aber in Ruhe diskutieren.“